Dem besseren Schutz von naturnahen Donauabschnitten hat sich eine internationale Kooperation verschrieben, die am Dienstag in Wien offiziell ihre Arbeit aufgenommen hat. Vertreter von zwölf Fluss-Naturschutzgebieten von Deutschland über Bulgarien bis Rumänien nehmen an dem Projekt "Danubeparks" im Rahmen des EU-Förderprogramms für transnationale Zusammenarbeit in Südosteuropa (SEE) teil. Ziel ist eine Kooperation und Verbesserung auf Gebieten wie Flussrevitalisierung oder Artenschutz.

"Wir wollen die Donau als ein gemeinsames europäisches Naturerbe ins Bewusstsein rufen", betonte Carl Manzano, Direktor des österreichischen Nationalparks Donau-Auen, bei der Unterzeichnung der Kooperation "Declaration of Vienna" in der Bundeshauptstadt. Aufgabe sei es, dem Flussgebiet eine Stimme in der Öffentlichkeit, Europa sowie in Entscheidungsgremien zu geben.

"Die Donau ist ein zusammenhängendes Ökosystem", so Manzano. Für den Schutz sei eine internationale Zusammenarbeit daher unverzichtbar, zumal die Wirtschaftsentwicklung und das Verkehrswachstum entlang des Donaukorridors einen verstärkten Druck auf naturnahe Abschnitte ausüben würden. Kooperationen hätten bisher schon gute Erfolge gebracht: In diesem Jahr brüten drei Seeadlerpaare in Österreich, erklärte er. Dies sei nur dem Populationswachstum in den Kerngebieten in ungarischen und kroatischen Schutzgebieten zu verdanken.

Erfahrungsaustausch mit anderen Ländern

Schlecht sehe es leider beim Fisch-Bestand aus, da ein Damm in Kroatien die Wanderung der Tiere in der Laichzeit behindert, erklärte der Direktor. Wichtig sei der Erfahrungsaustausch mit anderen Ländern beim Schutz von Auwäldern, da man in Österreich nur ein vergleichbares Gebiet habe. Im heimischen Nationalpark Donau-Augen wird die Südost-Kooperation von einem zentralen Büro aus geleitet, in allen Schutzgebieten der acht beteiligten Donauländern werden eigene Projektmanager eingesetzt.

In der Deklaration sind sieben Arbeitspakete festgeschrieben, darunter Au-Management oder Naturtourismus. So sollen die Gebiete für Besucher beispielsweise von mehreren Ländern aus zugänglich gemacht werden. Das Projekt umfasst ein Budget von 2,8 Millionen Euro und läuft drei Jahre. Der Startschuss für die Zusammenarbeit fiel im April 2007 bei einem Treffen in Rumänien, dem eine Bewerbung um Gelder aus dem EU-Topf folgte. Gemeinsam mit 39 Mitbewerbern wurde dem Projekt unter 821 Einreichungen eine Finanzierung bewilligt.

Neben Österreich werden Bemühungen der Slowenen, Ungarn, Bulgaren und Rumänen für einen besseren Schutz von neun Gebieten mit diesen Geldern gefördert. Serbien, Kroatien und Deutschland beteiligen sich mit eigenen Mitteln. Nicht dabei sind die Donauländer Ukraine und Moldawien. Überwacht und gefördert wird das Projekt auch vom Umweltministerium. (APA)