Seattle - Vor vier Jahren hat Microsoft sein Suchportal Live Search so unauffällig gestartet, dass die meisten Internet-Nutzer es bis heute nicht kennen. Dem Nachfolger Bing soll dieses Schicksal erspart bleiben. Der Software-Marktführer hat jetzt für 100 Millionen Dollar (72,1 Mio. Euro) eine viermonatige Werbekampagne gestartet, um Bing bekanntzumachen.

Der in den USA ausgestrahlte Werbespot stellt eine neue Krankheit fest: Das "Search Overload Syndrom" führe bei der Suche im Internet zu verbreiter Konfusion. Zur Heilung bietet Microsoft sein neues Suchportal an: "It's time to Bing."

Weitere Spots

Der Kreativchef der mit dem Spot beauftragten Werbefirma, Ty Montague, sagt, es gehe in der Zeit der Wirtschaftskrise um die Botschaft, mit dem schnellen Auffinden günstiger Angebote beim Online-Shopping Geld zu sparen. Die Zeit des Überschwangs sei vorbei. Jetzt gehe es darum, schnell auf den Punkt zu kommen. In dieser Woche sind vier weitere Fernsehspots geplant, die dann eine eher humorige Note in die Bing-Werbung hineinbringen sollen.

In den Werbefilmen wird Bing nicht als Suchmaschine, sondern als "Entscheidungsmaschine" bezeichnet. Welche Funktionen das Suchportal konkret anbietet, wird aber nicht gezeigt. Das hebt sich Microsoft für eine Online-Werbekampagne auf. Außerdem nimmt das Unternehmen einiges Geld in die Hand, um den Namen "Bing" in US-Serienfilmen wie "The Philanthropist" unterzubringen.

Google kommt auf 62 Prozent

Nach jüngsten Daten der Marktforschungsfirma comScore hat die Internet-Suche mit Microsoft einen weltweiten Marktanteil von 2,8 Prozent - in den USA sind es immerhin etwa acht Prozent. Marktführer Google hat weltweit einen Anteil von 62,0 Prozent.

Der für Online-Geschäfte zuständige Microsoft-Manager Yusuf Mehdi sagte, mit Bing solle der Marktanteil innerhalb eines Jahres deutlich gesteigert werden. Aber "eine magische Veränderung von Marktanteilen über Nacht" sei kaum realistisch. (APA/AP)