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Ab 1. Juli muss jeder neu verkaufte PC mit Porno-Filter-Software ausgeliefert werden

Foto: AP

Ab 1. Juli dürfen in China offenbar nur mehr PCs mit einer Filtersoftware verkauft werden. Die Software namens Green Dam-Yout Escort soll verhindern, dass Kinder Zugriff auf "gefährdende" Inhalte im Web haben, berichtet das Wall Street Journal. Vorrangig soll der Zugriff auf pornografische Seiten blockiert werden.

Hersteller informiert

Die chinesische Regierung habe bislang zwar keine offizielle Ankündigung dazu gemacht, die weltweiten PC-Hersteller seien von den neuen Vorgaben aber bereits informiert worden. Entwickelt wurde die Software von Jinhui Computer System Engineering Co., das auch Verbindungen zum chinesischen Militär und zum Sicherheitsministerium habe.

Übertragung persönlicher Daten befürchtet

Die Vorgaben sollen am 1. Juli in Kraft treten. PC-Hersteller müssten sich ab dann entscheiden, entweder keine Aufträge mehr für einen wichtigen Markt anzunehmen oder mit ihren Produkten die stark kritisierte Zensurpolitik Chinas zu unterstützen. Die Software muss laut Bericht entweder vorinstalliert oder auf einer CD mitgeliefert werden. Experten warnen jedoch, dass damit auch persönliche Informationen übertragen werden könnten. Zudem mache die Software PCs anfälliger für Hacking-Attacken. 

Jugend vor schädlichen Einflüssen schützen

Die Software soll sich regelmäßig mit einer Datenbank pornografischer Websites verbinden, die dann nicht aufgerufen werden können. Kindersicherungen für PCs sind grundsätzlich keine Neuheit, auch nicht am chinesischen Markt. Derartige Filtersoftware sei bislang aber nicht unter staatlicher Kontrolle gewesen. Blockiert wurden die Sites bislang nur auf Netzwerk-Basis. Peking geht seit Monaten massiv gegen pornografische Webseiten vor mit der Begründung, die chinesische Jugend vor deren verderblichem Einfluss schützen zu wollen. (APA/red)