Kopenhagen - Die links-grüne Sozialistische Volkspartei SF und die rechtspopulistische Dänische Volkspartei DF sind laut einer Wählerbefragung die Sieger der EU-Wahlen in Dänemark. Die vorweg als Gewinner getippten Sozialdemokraten dürften dagegen hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Laut der vom Privatsender TV2 veröffentlichten Nachwahlbefragung kommt die SF auf 15,2 Prozent der EU-Wählerstimmen in Dänemark. Sie kann sich damit im Vergleich zu 2004 mehr als verdoppeln. Damals erhielt sie 7,3 Prozent. Ebenfalls überraschend gut schneidet die ausländerfeindliche Dänische Volkspartei mit 11,6 Prozent ab - eine Verbesserung um 4,8 Prozentpunkten.

Damit wird der umstrittene Spitzenkandidat der DF, der Neonazi-Kreisen nahe stehende Morten Messerschmidt, voraussichtlich ins EU-Parlament einziehen. Laut der Wählerbefragung heimste Messerschmidt auch besonders viele Vorzugsstimmen ein. Er hatte seinen Wahlkampf unter anderem auf Islam-feindliche Inhalte gestützt.

Die oppositionellen Sozialdemokraten bleiben mit 25,7 Prozent der dänischen Stimmen demnach größte Einzelfraktion, sie müssen aber herbe Verluste hinnehmen. 2004 erlangten sie fast ein Drittel der dänischen EU-Stimmen. Dänemark erhält im neuen EU-Parlament 13 Sitze, einen weniger als bisher. (APA)