Frage: Was ist Liebe?

Antwort: Es kommt ganz darauf an, wen man fragt: Konfuzius, ein chinesischer Philosoph, der rund 500 Jahre vor Christus lebte, hielt die Liebe für "das Gewürz des Lebens. Sie kann es versüßen, aber auch versalzen." Der irische Schriftsteller George Bernard Shaw (1856-1950) vertrat die Meinung, Liebe sei "die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird". Als "von allen Krankheiten noch die gesündeste", hat Euripides, ein griechischer Dichter, der im 5. Jahrhundert vor Christus lebte, die Liebe bezeichnet. Der griechische Philosoph Platon, der nur etwas später lebte, sagte über dieses Gefühl, es sei "eine schwere Geisteskrankheit".

Frage: Hielt denn niemand die Liebe für Glück?

Antwort: Doch: Von dem deutschen Dichter und Philosophen Johann Gottfried von Herder, der Ende des 18. Jahrhunderts lebte, ist etwa folgendes Zitat überliefert: "Denn das Glück, geliebt zu werden, ist das höchste Glück auf Erden." Ähnliche Worte fand auch der deutsche Dichter Hermann Hesse, der bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebte und von dem die Worte stammen: "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." Er meinte, dass die Liebe dem Leben erst Sinn gibt - und war mit dieser Ansicht nicht allein.

Die nächste Ö1-Kinderuni am Sonntag um 17.10 Uhr widmet sich dem Thema "Wie macht man eine Ausstellung? Ein Ausflug in den Kunstbetrieb." Am Samstag im Standard. (Gudrun Springer/DER STANDARD, Printausgabe, 6./7. Juni 2009)