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Präsidentschaftskandidat Baciro Dabo wurde erschossen.

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Die Putschisten wollten angeblich Regierungschef Carlos Gomes Junior ermorden.

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Bissau - Nach einem mutmaßlichen Putschversuch im westafrikanischen Guinea-Bissau ist Ex-Regierungschef Faustino Fudut Imbali offenbar noch am Leben. Wie am Samstag ein Militärvertreter sagte, wurde der Politiker bei seiner Festnahme am Freitag von Soldaten "heftig verprügelt", er sei aber nicht tot. Ein Krankenhausvertreter und örtliche Radiosender hatten zuvor den Tod Imbalis vermeldet, die Berichte waren von offizieller Seite aber nicht bestätigt worden.

Der Ex-Regierungschef befinde sich in Gewahrsam, erklärte der Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Armeeführung habe jedoch entschieden, dies geheim zu halten.

Bei dem mutmaßlichen Putschversuch mit vier Toten wurden nach Angaben des Innenministeriums in Bissau der Minister für Territorialverwaltung, Baciro Dabo, sowie der frühere Verteidigungsminister Helder Proença getötet. Beide waren den Angaben zufolge an dem Umsturzversuch beteiligt, bei dem Regierungschef Carlos Gomes Junior sowie der Übergangs-Generalstabschef der Armee, Jose Zamora Induta, ermordet werden sollten.

Die Vorfälle ereigneten sich drei Wochen vor der geplanten Präsidentschaftswahl in Guinea-Bissau, bei der auch Dabo antreten wollte. Der Wahlkampf, der ursprünglich am Samstag beginnen sollte, wurde angesichts der Ereignisse verschoben. Unter den gegenwärtigen Umständen sei kein Wahlkampf möglich, sagte der Vizepräsident der Wahlkommission, Antonio Sedja Mam, der Nachrichtenagentur AFP. Über eine Verschiebung der für den 28. Juni angesetzten Wahlen hat die Regierung demnach noch nicht entschieden.

Die Lage in dem armen westafrikanischen Staat ist äußerst instabil. Im März waren Staatschef Joao Bernardo Vieira und der damalige Generalstabschef Tagme Na Waie ermordet worden. (APA)