Caracas - Venezuela setzt seine Verstaatlichungspolitik mit der Kontrollübernahme bei 19 Gas-Kompressionsanlagen fort. Das staatliche Erdölunternehmen PDVSA teilte am Dienstag (Ortszeit) mit, die Anlagen im Osten des Landes, die Erdgas in transportfähigen Zustand versetzen, gingen in seinen Besitz über. Vergangene Wochen waren bereits 70 Gas-Kompressionsanlagen verstaatlicht worden, die dem US-Konzern Exterran gehörten. Die Enteignungen wurden im Rahmen des Gesetzes zur Verstaatlichung der Öl- und Gasbranche vorgenommen, das das venezolanische Parlament Anfang Mai verabschiedet hatte.

Venezuelas Staatschef Hugo Chavez hat in den vergangenen Wochen seine Verstaatlichungspolitik vorangetrieben. So kündigte er die Verstaatlichung mehrerer Stahlbetriebe an und erzielte eine Grundsatzeinigung mit der spanischen Bankengruppe Banco Santander über die Übernahme ihrer Niederlassungen in Venezuela durch die Banco de Venezuela. Mitte Mai wurden zudem 39 Dienstleistungsunternehmen der Erdölindustrie enteignet. Seit 2007 ordnete Chavez bereits die Verstaatlichung von Öl- und Stahlkonzernen sowie von Unternehmen in den Bereichen Telekommunikation, Elektrizität und Zement an. (APA/AFP)