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Bei dem Anschlag auf einen von KFOR-Fahrzeugen begleiteten Bus starben zwölf Menschen

Foto: Reuters/Hazir Reka

Pristina/Mitrovica - Die EU-Rechtsstaatsmission EULEX hat neue Ermittlungen zu einem Anschlag auf einen serbischen Reisebus im Kosovo eingeleitet, bei dem im Februar 2001 bei Podujeva (Podujevo) zwölf Personen getötet und weitere 40 verletzt wurden. Die Ermittlungen konzentrieren sich offenbar auf etwaige Mittäter. Geleitet würden sie von der Kanzlei des EULEX-Staatsanwaltes für Kriegsverbrechen, erklärte EULEX-Chefankläger Theo Jacobs gegenüber einem lokalen serbischen Sender in der geteilten Stadt Mitrovica im Nord-Kosovo.

Der Anschlag auf den Reisebus galt als einer der schwersten ethnisch motivierten Zwischenfälle im Kosovo seit Kriegsende im Jahr 1999. Per Fernsteuerung war eine in der Kanalisation versteckte Sprengstoffladung gezündet worden, als der Bus in Begleitung von Fahrzeugen der Kosovo-Schutztruppe KFOR den Ort passierte.

Das kosovarische oberste Gericht hatte im März einen Albaner, der wegen des Anschlages in erster Instanz zu 40 Jahren Haft verurteilt worden war, freigesprochen. Die Richter der EU-Rechtsstaatsmission begründeten den Freispruch mit Mangel an Beweisen.

Der Anschlag konnte nach Meinung von Jacobs aber keineswegs von nur einer Person durchgeführt werden. Man sei um Beweise bemüht, die auf weitere Täter hindeuten könnten, erklärte er.

Die zivile EULEX-Mission, an der auch Österreich beteiligt ist, hatte Anfang Dezember ihre Arbeit im Kosovo aufgenommen. Zur EULEX-Justizabteilung gehören neben 70 Gefängniswächtern auch 40 Richter und rund 20 Ankläger. (APA)