Dornbirn - Der ehemalige FPÖ-Bundesrat und aktuelle BZÖ-Nationalratsabgeordnete Christoph Hagen ist am Donnerstagabend zum neuen Obmann des BZÖ Vorarlberg gewählt worden. Sämtliche 63 anwesende stimmberechtigte Delegierte sprachen Hagen beim 2. Landeskonvent des Vorarlberger Bündnisses ihr Vertrauen aus. Hagen folgt Arno Eccher nach, der bereits Ende 2007 den Parteivorsitz de facto niedergelegt hat. Hagen wie auch BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz beschworen in ihren Reden den Geist Jörg Haiders: Man wolle in seinem Sinne erfolgreiche Politik machen.

Der Parteitag des BZÖ Vorarlberg stand ganz im Zeichen der bevorstehenden EU- und der Vorarlberger Landtagswahl. Strutz zeichnete den Weg des BZÖ seit dem Tod Jörg Haiders nach. Man sei nun Schritt für Schritt dabei, Strukturen aufzubauen. Stets sei im Sinne Haiders das Ziel, Rot-Schwarz zu verhindern. "Unser Konzept ist, eine Alternative anzubieten: eine Politik, die für die Interessen der Menschen steht", sagte Strutz. Das BZÖ sei nahe bei den Menschen und habe ein Ohr für ihre Sorgen.

"Rot-schwarze Dampfwalze"

Der Generalsekretär zeigte sich vom Einzug Ewald Stadlers in das EU-Parlament überzeugt und betonte im Zusammenhang mit der Landtagswahl, "dass Vorarlberg ein wichtiger Baustein ist. Wir dürfen es uns in dieser Phase der Stabilisierung nicht leisten, eine Wahlniederlage zu haben", betonte er. Andernfalls würde man von einer "rot-schwarzen Dampfwalze" überrollt.

Sowohl Strutz als auch der frisch gewählte Obmann Hagen ließen an den anderen Parteien kein gutes Haar. Während Strutz sich auf die politischen Mitbewerber auf Bundesebene einschoss, kritisierte Hagen die Parteien im Vorarlberger Landtag. Das BZÖ werde nach seinem Einzug in das Vorarlberger Landesparlament starke Kontrolle ausüben, kündigte Hagen an. Schon jetzt könne das BZÖ in Vorarlberg viel bewegen, verwies er auf ein Landesgesetz, das den Bau von islamischen Gotteshäusern erschwert. Den Anstoß dazu habe das BZÖ gegeben. Inhaltlich wiederholten sowohl Strutz als auch Hagen bekannte BZÖ-Positionen.

Wolfgang Maurer, BZÖ-Spitzenkandidat für die Vorarlberger Landtagswahl, bat in einer emotionalen Rede um bestmögliche Unterstützung im Wahlkampf. Er wolle mit seinen Mitstreitern einen Wahlkampf führen, mit dem "5 Prozent die niedrigste Hürde sind, die wir nehmen", sagte Maurer. Der ehemalige FPÖ-Kommunalpolitiker Maurer wurde ebenso wie der als geschäftsführender Obmann tätige Harald Kaufmann einstimmig zum Bündnisobmann-Stellvertreter gewählt. Nicht auf dem Parteitag war der ehemalige Vizekanzler Hubert Gorbach. Hagen entschuldigte den ehemals zweithöchsten BZÖ-Politiker, der im Ausland weile. (APA)