Washington - Die US-Regierung verschiebt ihren Testlauf zum Aufkauf von faulen Bank-Krediten. Das Gesamtprogramm zur Entlastung des Finanzsektors werde aber weiter vorangetrieben, sagte am Mittwoch die Chefin des Einlagesicherungsfonds (FDIC), Sheila Bair. Auch wenn die Geldhäuser ihre toxischen Wertpapiere noch nicht losgeworden seien, könnten sie sich dennoch frisches Geld durch Kapitalerhöhungen beschaffen.

Die Banken und die Kontrollore erhielten zudem mehr Zeit, den Umfang und den Zeitrahmen für den Verkauf von faulen Krediten abzustecken. Dies diene den Bemühungen des FDIC, den Finanzsektor zu stärken.

Durch mit der Sachlage vertraute Personen war bereits in der vorigen Woche bekanntgeworden, dass der für Juni geplante Pilotverkauf toxischer Wertpapiere möglicherweise nicht stattfindet. Grund für den Aufschub des Pilotverkaufs sei die Erholung der Märkte und Befürchtungen von Banken und Investoren, dass die Regeln des Programms nicht geändert werden könnten.

Die USA wollten im Juni einen Probelauf ihres Bad-Bank-Modells ohne den direkten Einsatz von Steuergeldern starten. Das Volumen sollte rund eine Milliarde Dollar (704 Mio. Euro) betragen. Damit wollte die Regierung vor dem eigentlichen Start des Programms Vertrauen schaffen. Die in der Finanzkrise unverkäuflich und damit faktisch wertlos gewordenen Anlagen sind ein Hauptgrund für die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, was wiederum die Erholung der Gesamtwirtschaft erschwert. (APA/Reuters)