Weimar - Die Aktionäre des Jenoptik-Konzerns müssen weiter auf die Ausschüttung einer Dividende warten. Für das Geschäftsjahr 2008, das mit einem Gewinn von 16,6 Millionen Euro abgeschlossen wurde, könne keine Auszahlung erfolgen, sagte Vorstandschef Michael Mertin am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Technologiekonzerns in Weimar. Die Stärkung der Finanzkraft des Unternehmens habe in der Finanz- und Wirtschaftskrise Vorrang. Das laufende Jahr 2009 bezeichnete Mertin als schwieriges Jahr für Jenoptik. Angesichts der Konjunkturrisiken sei derzeit keine Geschäftsprognose möglich.

Vor den Aktionären dämpfte er die Erwartungen. Vor allem die Krise der Halbleiter- und Automobilindustrie, deren Aufträge im vergangenen Jahr rund ein Fünftel zum Konzernumsatz von knapp 550 Millionen Euro beisteuerten, hinterlässt Spuren bei Jenoptik. "Insgesamt gehen wir davon aus, dass Umsatz und Ergebnis das Niveau von 2008 nicht erreichen werden", sagte Mertin. Derzeit sind etwa 450 Jenoptik- Beschäftigte in Kurzarbeit. Der Vorstand schloss erneut nicht aus, dass es punktuell zu betriebsbedingten Kündigungen kommen kann.

Jenoptik war wegen der schwachen Nachfrage aus der Automobil- und Chipindustrie im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust betrug 2,7 Millionen Euro nach einem Plus von 3,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Finanzvorstand Frank Einhellinger sieht derzeit noch keine Signale für eine konjunkturelle Trendwende.

Grünes Licht gaben die Aktionäre für die weitere Unternehmensfinanzierung. Der Vorstand kann danach bis 2014 Schuldverschreibungen bis zu einem Volumen von 150 Millionen Euro herausgeben. (APA/dpa)