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In Pachfurth bei Bruck an der Leitha in Niederoesterreich hat m Montagabend das Blutbad stattgefunden

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

St. Pölten - Warum wurde gerade die kleine Gemeinde Pachfurth zum Tatort eines Doppelmordes? Das ist eine der Hauptfragen, die sich die niederösterreichischen Ermittler derzeit stellen - vor allem, da eine Spur mittlerweile nach Bulgarien deutet. Zwei voneinander unabhängige Zeugen wollen den mysteriösen weißen Peugeot 205 schon in den Tagen vor den tödlichen Schüssen auf einen Heurigenwirt und seine Frau in dem Ort gesehen haben. Und beide beteuern, dass der Wagen eine bulgarische Nummerntafel hatte.

"Einer der beiden sagt, er sei dem Auto extra nachgefahren, als es ihm im Ort aufgefallen ist", berichtet Ernst Schuch vom Landeskriminalamt Niederösterreich. "Ob eine oder mehrere Personen in dem Wagen gesessen sind, können sie aber nicht sagen." Man will aber weiter sämtlichen Meldungen zum Peugeot, der nach dem Anschlag vom Tatort fuhr, nachgehen.

Ort liegt neben der Autobahn

Für die Auswahl der Gemeinde als Beuteziel spricht aus geographischer Sicht lediglich, dass sie unmittelbar neben den Autobahnen liegt, die Richtung Wien, Bratislava und Ungarn führen - also gute Fluchtmöglichkeiten bietet.

Guter Geschäftsgang der Gaststätte

Eine Theorie betrifft allerdings die Tatsache, dass der ermordete Heurigenwirt auch Fremdenzimmer vermietet hat. "Man wird sich natürlich anschauen müssen, ob es da Verbindungen geben könnte, es waren auch immer wieder Radtouristen zu Gast." Ein Durchreisender könnte so den guten Geschäftsgang der Gaststätte bemerkt haben. Aus dem Gästebuch der Homepage der Getöteten geht hervor, dass sie auch internationale Kundschaft hatten.

Befragung der Tochter

Noch nicht abgeschlossen sind die Ermittlungen bezüglich der Tatwaffe, einer Pistole mit Kaliber 9 Millimeter. "Der Beschusstest, um feststellen zu können, ob die Waffe schon einmal bei einem Überfall in Österreich eingesetzt worden ist, wird erst in den kommenden Tagen durchgeführt werden", sagt Schuch. Nach der Befragung der bei dem Überfall schwerverletzte Tochter am Mittwoch konnte noch kein Phantombild angefertigt werden. (moe, DER STANDARD Printausgabe 4.6.2009)