Wien - Mit der Standseilbahn zwischen Hauptbahnhof und U-Bahn pendeln - das wird immer wahrscheinlicher: "Der Cable-Liner wird kommen", gab sich Bürgermeister Michael Häupl (SP) bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz am Dienstag überzeugt. Geht es nach seinen Vorstellungen, soll das Projekt dann den Bahnhof mit den beiden U-Bahn-Linien U1 (Südtiroler Platz) und U2 (Gudrunstraße) verbinden.

Es handle sich bei der Cable-Liner-Variante um eine "moderne, zukunftsorientierte Verkehrsverbindung". Natürlich koste das Vorhaben viel Geld, kolportiert werden derzeit 30 bis 40 Millionen Euro. Wien werde mitzahlen, stellte Häupl in Aussicht.

Die Idee einer Standseilbahn für den Hauptbahnhof gibt es schon länger, entsprechende Pläne seitens der ÖBB liegen aber noch nicht vor. Eine Anbindung an die U2 könnte nach derzeitigem Stand jedenfalls nicht ab Eröffnung des neuen Verkehrsknotenpunktes erfolgen: Während dieser bereits 2015 seinen Vollbetrieb aufnehmen soll, wird der U2-Ausbau bis zur künftigen Süd-Endstelle Gudrunstraße erst 2019 abgeschlossen sein.

Konkretere Pläne gibt es bereits für den Lebensraum rund um den Hauptbahnhof: Dort sollen neben Büros, einem Schulcampus sowie einer großen Parkanlage auch 5000 Wohnungen entstehen.

Für die VP kommt die Festlegung auf den Cable-Liner zu früh: Nachdem der Rechnungshof eine zweite U-Bahn-Anbindung für den Hauptbahnhof für notwendig halte, solle man die Projekte "noch in der Planungsphase belassen", befand Planungssprecher Alfred Hoch. (APA, hei, DER STANDARD - Printausgabe, 3. Juni 2009)