Washington - Zwischen den USA und Kuba bahnt sich offenbar eine Tauwetterperiode an. Die Regierung in Havanna stimmte dem US-Vorschlag zur Wiederaufnahme des bilateralen Dialogs zu, wie am Sonntag aus dem Außenministerium in Washington verlautete. Demnach soll es bei den Verhandlungen um Einwanderungsfragen und den Postverkehr zwischen den beiden Ländern gehen. Ferner habe Kuba Bereitschaft signalisiert, im Kampf gegen Terrorismus und Drogenhandel sowie im Katastrophenschutz bei Hurrikanen mit Washington zusammenzuarbeiten.

Ein Vertreter des US-Außenministeriums wertete die Reaktion Kubas auf das US-Angebot als positive Entwicklung und klares Signal, dass die Zeichen auf Dialog stünden. Zeitpläne oder ein Ort für erste Begegnungen wurden aber noch nicht bekanntgegeben. Die beiden Seiten müssten sich in diesen Fragen noch verständigen, hieß es.

Reisebeschränkungen

US-Präsident Barack Obama hat im April bereits die Reisebeschränkungen für US-Bürger aufgehoben, die Verwandte in Kuba besuchen wollen. Auch dürfen Exilkubaner mehr Geld in ihr Herkunftsland schicken. Das seit knapp fünf Jahrzehnten bestehende US-Embargo gegen Kuba besteht allerdings weiter.

Der frühere US-Präsident George W. Bush hatte die Gespräche mit Kuba 2003 abgebrochen. Schon damals war es darum gegangen, Kubanern die legale Ausreise in die USA zu gestatten, um die illegale Einwanderung von Bootsflüchtlingen zu unterbinden. Zu diesem Zweck hatte es zwei Mal jährlich Begegnungen zwischen Regierungsvertretern aus Washington und Havanna gegeben. Bush vermisste jedoch Fortschritte. Die USA warfen Havanna vor, Kubanern mit einer Einwanderungserlaubnis für die USA die Ausreise zu verweigern. (APA/AP)