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Grafik: APA

Innsbruck - Die Finanzkrise hat sich nach Ansicht der Wirtschaftskammer noch nicht allzu stark auf den heimischen Immobilienmarkt ausgewirkt. Auch 2008 sind je nach Segment und Region teils beachtliche Preisanstiege erzielt worden. So haben Baugrundstücke in Tirol um etwa 7 Prozent zugelegt, geht aus dem  Immobilienpreisspiegel der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer (WKÖ) hevor. Die Nettomieten verteuerten sich im Durchschnitt nur geringfügig um 0,84 Prozent.

Teuerste Baugründe in Wien

In Tirol waren für den Quadratmeter Baugrund durchschnittlich 266,12 Euro zu bezahlen. In Salzburg kosteten Baugründe mit im Schnitt 276,78 Euro um 5,64 Prozent mehr - und in Wien stiegen die Preise für Baugründe um 4,68 Prozent im Mittel auf 455,62 Euro. Wien ist somit auch das teuerste Pflaster für Baugründe. In den anderen Bundesländern legten Baugründe ebenfalls zu - wenn auch nur moderat. Leichte Rückgänge (-0,70 Prozent) gab es nur in Kärnten und Vorarlberg.

Eigentumswohnungen: Größter Preisanstieg in Salzburg

Auch die Preise für Eigentumswohnungen (Erstbezug) haben sich teils deutlich nach oben bewegt: Den größten Preisanstieg verzeichnete Salzburg mit plus 4,98 Prozent - hier liegt der Durchschnittspreis für den Quadratmeter nun bei 2.733,63 Euro und nimmt im Österreich-Ranking der Bundesländer somit Platz 1 vor Wien ein, wo die Quadratmeterpreise im Neubau um 2,04 Prozent auf 2.667,44 Euro geklettert sind. Größere Preisanstiege bei den Quadratmeterpreisen gab es in diesem Segment noch in Tirol (plus 3,62 Prozent auf 2.276,41 Euro) sowie in Niederösterreich (2,39 Prozent auf 1.647,99 Euro). Am Günstigsten wird im Burgenland mit 1.392,04 Euro/m2 gekauft.

Gebrauchte Wohnungen: 1.686,93 Euro Quadratmeter-Preis in Wien

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen ist der Preisanstieg etwas geringer ausgefallen: Die höchsten Zuwächse verzeichnete dabei Vorarlberg mit plus 2,16 Prozent - für einen Quadratmeter muss man hier durchschnittlich 1.554,48 Euro zahlen. In Salzburg kletterten die Quadratmeterpreise um 1,65 Prozent auf 1.674,28 Euro und in Wien um 1,6 Prozent auf 1.686,93 Euro. Am günstigsten in diesem Segment ist die Steiermark mit im Schnitt 963,86 Euro.

Einfamilienhäuser in Salzburg am teuersten

Wer ein Einfamilienhaus kaufen will, muss in Salzburg mit durchschnittlich 2.221,05 Euro pro Quadratmeter die höchste Summe auf den Tisch legen. Platz zwei belegt Vorarlberg mit 2.141,66 Euro (plus 1,78 Prozent), auf Rang drei folgt Tirol mit einem Quadratmeterpreis von 2.102,97 Euro (plus 1,71 Prozent). Wien liegt mit 1.985,97 Euro auf Rang vier - hier haben die Preise allerdings um 4,51 Prozent - und somit am stärksten - angezogen.

Geringe Preissteigerungen bei Mietwohnungen

Bei Mietwohnungen ist die Preissteigerung laut Immobilienpreisspiegel moderat ausgefallen: im Österreichschnitt kosten sie bei freier Mietzinsbildung 6,13 Euro netto (ohne Betriebskosten) pro m2 - ein Zuwachs von 0,84 Prozent. Einzig in Salzburg gab es mit plus 4,57 Prozent und Wien mit plus 3,41 Prozent eine stärkere Erhöhung. In Wien ergibt sich somit ein Quadratmeterpreis von 7,59 Euro (gegenüber 7,34 Euro im Vorjahr). Am günstigsten kommt der Quadratmeter in der Steiermark mit 5,03 Euro.

Büropreise stabil

Bei den Mieten für Büroflächen habe sich der Konjunktureinbruch schon deutlicher gezeigt: In beinahe allen Bundesländern sind die Mieten stabil geblieben oder haben sogar nachgegeben. Ausnahme ist Salzburg, wo es einen Anstieg um 4,31 Prozent auf 6,53 Euro je m2 gab; in Wien sind die Büromieten um 4,2 Prozent auf durchschnittlich 9,92 Euro pro m2 gestiegen und im Burgenland um 0,82 Prozent auf 6,15 Euro. Den deutlichsten Rückgang bei Büromieten gab es mit einem Minus von 3,12 Prozent in Vorarlberg.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mieten für Geschäftslokale: hier verzeichneten nur noch die Bundesländer Salzburg (plus 5,67 Prozent), Vorarlberg (plus 4,91 Prozent) und Wien (plus 3,16 Prozent) deutliche Zuwächse. Spitzenreiter bei den Geschäftsmieten ist unter den Bundesländern Salzburg mit 16,04 Euro pro m2, gefolgt von Wien mit 15,68 Euro. Platz drei belegt - bereits deutlich abgeschlagen - Vorarlberg mit 9,83 Euro.

Klagenfurt: Leerstehende Geschäfte drückten Mietpreise

Die Preise für Immobilien sind in Kärnten - entgegen dem Bundestrend - im vergangenen Jahr gesunken. Besonders unter Druck sind die Preise in Klagenfurt. Hier sanken die Mietpreise um 5,7 Prozent, bei Büroflächen betrug der Rückgang sogar sieben Prozent. Nach Ansicht der Wirtschaftskammer ist die Talsohle aber noch nicht erreicht, bei der Fachgruppe Immobilien rechnet man in den kommenden Monaten mit weiteren Preisrückgängen. Mit verantwortlich dafür ist die Zurückhaltung der Unternehmer, die in der Krise nicht zukaufen wollen.

Bei den Landeshauptstädten fällt auf, dass in Eisenstadt vor allem die gebrauchten Eigentumswohnungen (um 7,12 Prozent) und die Einfamilienhäuser um 6,29 Prozent kräftig steigen. (APA)