Akranes - Isländische Walfänger haben die ersten zwei Wale der diesjährigen Saison erlegt. Ein Walfänger schleppte in der Nacht zum Freitag zwei jeweils etwa 35 Tonnen schwere Finnwale in den Hafen von Akranes an Islands Westküste. Die beiden rund 20 Meter langen Meeressäuger sind die ersten Wale, die seit Beginn der isländischen Fangsaison Ende Mai erlegt wurden. Im Hafen wurden die Wale direkt zerlegt, um das Fett vom Fleisch zu trennen. Kontrollbeamte kosteten vor Ort von dem Walfleisch, um seine Qualität zu begutachten.

Die Tierschutzorganisation Greenpeace verurteilte den Walfang. Der "geringe Gewinn", den Walfänger aus ihrer Jagd auf die Meeressäuger zögen, werde Island "wirtschaftlich und politisch sehr teuer zu stehen kommen", erklärte die Koordinatorin der internationalen Greenpeace-Kampagne gegen Walfang, Sara Holden. Tierschützer hatten zu Saisonbeginn kritisiert, dass Island die Fangquoten deutlich angehoben hatte. Nach 40 Minkwalen und neun Finnwalen im vergangenen Jahr sind in diesem Jahr 100 Minkwale und 150 Finnwale zum Abschuss freigegeben.

Island und Norwegen sind die beiden einzigen Länder, in denen der kommerzielle Walfang trotz eines internationalen Moratoriums aus dem Jahr 1986 noch erlaubt ist. In Japan ist die Jagd auf Wale offiziell nur zu Forschungszwecken gestattet, allerdings darf das Fleisch der erlegten Tiere verkauft werden. (APA)