Graz/Salzburg (APA) - Österreichs frischgebackener Fußball-Meister Salzburg reist nach dem Gewinn des Titels noch mit einem großen Saisonziel nach Graz. Im Auswärtsspiel gegen Sturm in der 35. und damit vorletzten Runde am Donnerstag (15.30 Uhr/live ORF 1 und Premiere) soll Torjäger Marc Janko auf dem Weg zum "Goldenen Schuh" bestmöglich unterstützt werden. Die Ausgangslage für die Steirer ist klar: Sturm ist im Rennen um einen Europacup-Startplatz auf Punkte angewiesen.

"Das erste Ziel bleibt die Meisterschaft und das zweite Ziel ist, Marc zu helfen", hatte der scheidende Salzburg-Trainer Co Adriaanse schon vor Wochen bekräftigt. Nachdem der Titel seit Sonntag Realität ist, darf sich Janko nun auf Tor-Vorlagen freuen. "Ich lebe vom Zuspiel meiner Mitspieler", hatte der 39-fache Saisontorschütze zuletzt erklärt. Deren Unterstützung darf er sich sicher sein. "Wir können uns jetzt alle auf das Ziel von Janko konzentrieren", meinte Kapitän Alexander Zickler. Gegen Sturm werde man sich trotz des eben erst eroberten Meistertitels nicht zurücklehnen.

Laut Statistik darf Janko gegen Sturm auf seinen 40. Treffer hoffen, hat der Teamstürmer in den bisherigen drei Saisonduellen mit den Grazern doch bereits viermal getroffen. Dass international nun endgültig Notiz vom Erfolgslauf des 25-Jährigen, der in der Wertung für den "Goldenen Schuh" hauchdünn vor Barca-Star Eto'o liegt, genommen wurde, bescheinigen Interview-Anfragen von fünf spanischen Medien.

Torhüter Gustafsson fraglich

Verzichten muss Salzburg in Graz neben den verletzten Kovac, Leitgeb, Jezek und Pitak vielleicht auch auf Torhüter Gustafsson. Nachdem sein Bruder in einen schweren Autounfall verwickelt war, wird der Schwede womöglich nach Stockholm fliegen. In dem Fall würde Arzberger wieder das Tor des Meisters hüten und der Deutsche Ochs nach seiner langen Verletzungspause zumindest wieder auf die Ersatzbank zurückkehren.

Bei Sturm will Trainer Franco Foda von einem Pflichtsieg gegen das beste Auswärtsteam der Liga nichts hören. Bei einer Niederlage gegen die Salzburger laufen die Grazer (57 Punkte) Gefahr, von der Austria (59) abgehängt, und von Ried (54) eingeholt zu werden. Noch dazu wartet auf die "Blackies" im der letzten Runde die schwere Auswärtsfahrt ins Innviertel. "Ich habe schon vor zehn Spieltagen gesagt, abgerechnet wird am Schluss", meinte Foda. "Ich habe immer gesagt, dass man Ried nicht aus den Augen verlieren sollte."

Fakt sei, dass sein seit acht Runden ungeschlagenes Team "nach zwei vergebenen Matchbällen" gegen die Austria (2:2) und Kapfenberg (3:3) den dritten Rang aus eigener Kraft nicht mehr erreichen kann. "Wir sind in Österreich mit Rapid die spielerisch beste Mannschaft. Aber in den entscheidenden Momenten muss man die Tore machen, clever und routiniert spielen", erklärte Foda.

Für den Deutschen würde aber selbst bei einem Verpassen der internationalen Startplätze "die Welt nicht untergehen": "Wir müssen im Gegensatz zur Austria nicht in den UEFA-Cup. Wir wollen. Aber vor der Saison hat keiner damit gerechnet." Neben den verletzten Beichler und Scherrer müssen die Grazer in der seit Dienstag ausverkauften UPC-Arena mit dem gesperrten Jantscher einen weiteren Flügelspieler vorgeben. Innenverteidiger Feldhofer ist wegen einer Scharlach-Erkrankung mehr als fraglich.(APA)

SK Puntigamer Sturm Graz - Red Bull Salzburg (UPC-Arena, SR Stuchlik). Bisherige Saisonergebnisse: 2:2 (h), 1:3 (a), 1:2 (a).

Sturm: Gratzei - Lamotte, Feldhofer/Schaschiaschwili, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Kienzl, Hlinka, Kaufmann - Muratovic, Haas

Ersatz: Kobras - Sereinig, S. Foda, Hassler, Maric, Salkic

Fraglich: Feldhofer (Scharlach)

Es fehlen: Jantscher (gesperrt), Beichler, Scherrer (beide verletzt)

Salzburg: Gustafsson/Arzberger - Bodnar, Sekagya, Opdam, Ulmer - Boussaidi, Aufhauser - Zickler, Janocko, Tchoyi - Janko

Ersatz: Ochs - R. Meyer, Gercaliu, Öbster, Vonlanthen, Ngwat-Mahop, Nelisse

Fraglich: Dudic (Oberschenkel), Gustafsson (familiäre Gründe)

Es fehlen: Kovac, Leitgeb, Jezek, Pitak (alle verletzt)