Klagenfurt - Lymphologica, der Kongress der Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen, findet erstmals in Kärnten statt. Von 22. bis 23. Mai werden rund 300 Mediziner an der Universität Klagenfurt erwartet. "Wir möchten auf die Bedeutung der rechtzeitigen Diagnose und Therapie von Lymphödemen aufmerksam machen", sagte der wissenschaftliche Leiter des Kongresses, Prof. Walter Döller, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Döller ist Primarius der Lymphklinik im LKH Wolfsberg, der ersten und bisher einzigen Einrichtung dieser Art in Österreich, die sich sowohl mit Diagnose als auch Behandlung von Lymphödemen beschäftigt. "Wir müssen die Patienten ernst nehmen, so können wir durch frühzeitige Erkennung und durch rechtzeitige Behandlung dieser Krankheit Spätfolgen und die damit verbundenen hohen Kosten vermeiden", sagte Döller.

Netzwerke schaffen

Der Kongress setzt sich vor allem mit der Thema Interdisziplinarität auseinander. "Die Zusammenarbeit von Ärzten, Therapeuten und Bandagisten ist wichtig, jeder braucht jeden", meint der Primar. Bei der Veranstaltung werden renommierte Experten aus den USA, aus Deutschland, der Schweiz und Österreich referieren.

Neue Erfahrungen aus Anatomie, Molekularbiologie und Mikrozirkulation sollen für ein besseres Verständnis des Krankheitsbildes sorgen. Auch neue diagnostische Methoden werden präsentiert. Erstmals werde auch auf den psychosozialen Einfluss der Lymphtherapie eingegangen, so Döller.

"Viele Therapien von Lymphödemen sind nicht bekannt. Und doch kann man durch eine einfache, konservative Behandlung eine große Wirkung erzielen. Und das Wesentliche daran ist, dass der Patient dies erlernen und selbst an sich anwenden kann", schilderte der Mediziner. In Österreich gebe es 160.000 bis 200.000 Erkrankte. (APA)