Wien - Abenteuergeist, Freude an Bewegung und Lust auf etwas Neues verbindet die rund 50 Mitglieder der neu gegründeten integrativen Freizeitplattform der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Blinde, sehende und sehbehinderte Menschen verbringen gemeinsam mit Sport & Spaß ihre Freizeit. Die Aktivitäten der bunt gemischten Truppe sind vielfältig: Klettern, Bowling, Inlineskaten, Tandemfahren, Nordic Walking - auf dem Programm steht alles, was mit Bewegung zu tun hat und Freude macht. Neue Kontakte werden geknüpft, Vorurteile und Ängste bei den gemeinsamen Unternehmungen spielerisch abgebaut. "Sport verbindet und ist bestens dazu geeignet, Barrieren abzubauen. Wir möchten, dass sehbehinderte und sehende Menschen gemeinsam lernen, sich selbst und anderen mehr zuzutrauen. Das Ziel ist ein respektvolles Miteinander und jeder kann selbst entscheiden, was ihm Spaß macht", erläutert Irene Vogel, Geschäftsführerin der Hilfsgemeinschaft, die Grundidee der ersten integrativen Freizeitplattform für alle.

Gemeinsames Sporterlebnis

Besonders später erblindete Menschen sehen sich häufig mit der Tatsache konfrontiert, dass sie ihre gewohnten Freizeitaktivitäten, wie Schwimmen oder Radfahren nicht mehr so einfach und spontan ohne sehende Begleitperson ausüben können. Christine Wieland ist eine überaus aktive Hobbysportlerin, obwohl die junge Frau nahezu blind ist. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Hilfsgemeinschaft hatte die Idee, sich mit anderen sportbegeisterten Menschen zu vernetzen. Gemeinsam mit zwei weiteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen organisierte sie die ersten Treffen, die sowohl bei sehbehinderten als auch bei sehenden Teilnehmern begeisterten Anklang fanden. "Die Sehenden hatten überhaupt nicht diese ausdrückliche Begleitfunktion, im Vordergrund stand das gemeinsame Sporterlebnis", freut sich Christine Wieland. "Die visuell beeinträchtigten Teilnehmer fühlten sich voll in die Gruppe integriert."

Die Hilfsgemeinschaft organisiert im Rahmen ihrer neuen Freizeitplattform monatlich eine Aktivität für alle, die natürlich vorab von einem kleinen Team auf ihre Tauglichkeit getestet wird. Jede dieser Aktivitäten wird nur einmal angeboten, zum Ausprobieren und als Anstoß für weitere Treffen. Die Plattformmitglieder vernetzen sich anschließend - je nach Interessenlage - in kleineren selbst organisierten Gruppen für weitere Treffen.

Kontakte knüpfen

Die Plattform hat bereits eine barrierefreie Google Group eingerichtet, wo ihre Mitglieder diskutieren, Erfahrungen austauschen und gemeinsam neue Sport- und Freizeitaktivitäten organisieren. Interessierte können dieser Google Group schon nach der ersten Teilnahme an einer gemeinsamen Aktivität auf Einladung der Plattform beitreten. (red)