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Für Diskussionen in Kirchenkreisen sorgen derzeit die eisigen "sieben Todsünden" des Unileverkonzerns. Die neuen Varianten des Klassikers "Magnum" heißen u.a. Eitelkeit, Habsucht, Neid und Völlerei. Während der deutsche Langnese Marketing-Chef Harald Melwisch in Hamburg meint, man verpacke die Idee der "Verführung" in lockerer Form: "Wir spielen nur ein bisschen keck mit der täglichen kleinen Sünde", sehen das Geistliche in der Hansestadt völlig anders.

"Nicht durch den Kakao ziehen"

Michael Stahl, Pressereferent der Evangelischen Kirche Nordelbien, kritisierte die Sommeraktion am Montag als geschmacklos und fügt offenbar in Anspielung auf die Kuvertüre des Eises hinzu: "Die Sieben Todsünden sind etwas, was man nicht durch den Kakao ziehen darf." Auch das katholische Erzbistum Hamburg rügte die Aktion als eine Verharmlosung der biblischen Sünden.

"Bagatellisierung einer ernsten Sache"

Der Pressereferent der Erzdiözese Wien, Erich Leitenberger, erklärte, für Christen bedeute dieser Werbegag eine "Bagatellisierung einer ernsten Sache". Die sieben Hauptsünden seien ja keine Erfindung von Theologen, sondern Phänomene, die über Glück und Unglück unzähliger menschlicher Lebenswege entscheiden. Man solle die Sache aber nicht dramatisieren. Nachsatz Leitenberger: "Hoffentlich ist das Eis besser als der Werbegag." (APA)