Arbeiten oder nicht arbeiten!? ist die zentrale Frage, die Soho in Ottakring stellt. Eröffnung: 16.05.

Foto: Paul Sturm/Soho in Ottakring

Wien - "Arbeiten oder nicht arbeiten!?" - Diese Frage will die 11. Auflage des Wiener Kunstfestivals "Soho in Ottakring" beantworten. Besonderes Augenmerk der rund 45 Veranstaltungen rund um den Brunnenmarkt, die in der zweiten Maihälfte über die Bühne gehen, soll dabei auf Formen selbstständiger und künstlerischer Tätigkeit gelegt werden. Mit "Soho Sounds", einem Popkultur-Mix aus Serbien und der Türkei, erfolgt die Eröffnung am 16. Mai erstmals im Rahmen der Festwochen-Programmleiste "Into the City".

Startschuss

Zum Startschuss, der um 17 Uhr am Yppenplatz fällt, kündigen die Organisatoren "drei weibliche Ikonen der europäischen Underground-Musikszene" an. Zuerst bietet Tamara Dinka, die gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Nikola Vitkovic das Duo "Ilegalne Emocije" bildet, serbischen Elektropunk. Danach wird die aus der Türkei stammende DJn "Ipek" mittels Plattenteller Disco-Tracks mit Orientschlagern kombinieren. Schließlich steht dann noch Rapperin Ayben aus Istanbul auf der Bühne.

Von Foto bis Kochkunst

Danach wird der Stadtteil im 16. Bezirk bis 30. Mai Schauplatz unterschiedlicher Kulturprojekte, die von Ausstellungen und Installationen über Performances, Mode und Design bis hin zu Foto- und Kochkunst reichen. Dem diesjährigen Motto gemäß oszillieren die Arbeiten oftmals zwischen Themen wie Selbstbestimmung und Selbstausbeutung.

Sozial engagiert

Zu den Hauptattraktionen zählt heuer der "Besuch aus den USA", den die beiden Künstler Amos Paul Kennedy Jr. und Dan S. Wang dem Festival abstatten werden. Während Kennedy jeden Tag Plakate für Veranstaltungen von Unternehmen und sozial engagierten Organisationen drucken will, möchte Wang mit lokalen politischen Gruppen Kontakt aufnehmen und sich über Migration und Arbeitsverhältnisse austauschen.

Proletarisch

Arbeitsbedingungen werden auch bei der "Proletarischen Ich-AG des Rudi Hübl" verhandelt, der mit Fotos, Referaten, Objekten und Performances Erfahrungen aus seiner 25-jährigen "Szeneplakatierer"-Karriere Revue passieren lässt und dabei den "Ausverkauf des öffentlichen Raums" und die "Monopolisierung des Kulturplakat-Aushangs" in den Mittelpunkt rücken wird. Gänzlich auf Verweigerung setzt hingegen Stefan Malicky, der seine Ölbilder unter dem Titel "Arbeite nie!" ausstellen wird.

Kulinarik

Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz: So wird Götz Bury ein Kochstudio "Gut leben ohne nix" einrichten, wo er aus Alltagsgegenständen Küchenutensilien basteln und Kostproben der damit zubereiteten Speisen verteilen wird. Giorgi Okropiridse lädt wiederum in sein "Museum der Trinksprüche", wo "bei nachweislichem Kater" georgisches Katerfrühstück mit Gratis-Suppe ausgegeben wird.

Reisebüro für Ortsunkundige

Veranstaltet wird "Soho in Ottakring" vom gleichnamigen Verein. Der Großteil der Veranstaltungen ist kostenlos. Für Ortsunkundige wird ein eigenes Reisebüro eingerichtet, das eigene Führungen durch das Grätzel anbietet. (APA)

Bis 30. Mai