Der Schock saß so tief,

dass nicht einmal die "Kronen Zeitung" rechtzeitig reagierte und in der Sonntagausgabe ein paar erhellende Leserbriefe zur Song-Contest-Entscheidung für Alf Poiers Witzbeitrag "Weil der Mensch zählt" nachreichte.

Foto: ORF/Ali Schafler

Im Radio waren sie diesbezüglich schneller,

bereits Samstagmittag diskutierten Hörer das Ergebnis. Eine Anruferin meinte, das Lied sei an und für sich in Ordnung, den Text verstünde kein Mensch, "nicht einmal die Deutschen".

Foto: ORF/Ali Schafler

Zumindest diesbezüglich braucht sie sich nicht

... zu sorgen, von denen kriegen wir ohnehin nur selten Punkte. Sie persönlich werde sich die CD aber sicher kaufen, bekannte die Hörerin weiter.

Foto: ORF/Ali Schafler

Was sonst? Reich war die Auswahl höchstens an

dekadenkennzeichnenden Geschmacksverwirrungen, für die man sich in zehn, zwanzig Jahren in Grund und Boden genieren wird (oder sie - wie aktuell die 80er - hochleben lässt): lila Herrensakko, Männer in knallroten Hosen, die Dame im Fetzenlook, Tänzer mit Wollhäubchen, Plüschtiere, "Musik ist mein Leben"-Bekenntnisse und die auf die Innenseite der Hand gemalte Friedensbotschaft.

Foto: ORF/Ali Schafler

Nur noch dumpf DJ Ötzi

("Marianne Mendt! Hu! Respekt!"), nicht viel besser die Kollegin. Sie erlangte die Aufmerksamkeit des Publikums vor allem, weil sie zum Schluss über die Showtreppe stolperte.

Foto: ORF/Ali Schafler

Die Wahrheit ist:

Alf Poiers Lied war das beste. Wahr ist auch: Alles Übrige war katastrophal. Und: Drei Monate "Starmania" sind leichter zu ertragen als einmal "song.null.drei". Das will was heißen. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 17.3.2003)

Foto: ORF/Ali Schafler