Nach dem kommerziellen Ende des innovativen Betriebssystems BeOS Ende 2001 und der Übernahme der Technologie durch den PDA-Produzenten Palm wurde es still um das oft als Multimedia-Alternative zu Microsoft und Apple bezeichnete System. Die Totenstille währte allerdings nicht lange. Seit einiger Zeit arbeiten Teams ehemaliger Be-Programmierer an diversen Nachfolgern des schnellen Betriebssystems. Der WebStandard nahm einige davon unter die Lupe.

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Blue Eyed OS

An Blue Eyed OS arbeitet ein weit verzweigtes Team von Entwicklern unter der Führung des BeOS-Veteranen Guillaume Maillard. Die Informationen dazu sind derzeit noch rar gesät, fest steht lediglich, dass das ehemalig als BlueOS bekannte System kein Opensource-Betriebssystem wird.

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Im Westen nichts neues

Derzeit versprechen die Entwickler nicht wirklich innovative Features. Blue Eyed OS soll laut eigenen Angaben schnell booten und arbeiten, über eine stabile Kernel verfügen und Multiprozessorensysteme unterstützen. Das User Interface soll übersichtlich sein, die Installation einfach und das Betriebssystem netzwerkfähig. Blue Eyed OS soll auch neue portable Plattformen unterstützen.

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Zeta

Mit Zeta erscheint nun eine kommerzieller Nachfolger von BeOS. Die deutsche Firma Yellowtab, deren eigentliches Ziel bis zum Aus für BeOS in der Programmierung einer lokalisierten Distribution lag.

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Preise

Zeta ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich. Die Home Edition ist für 39 Dollar erhältlich, die umfangreichere Developer Edition ist für 59 Dollar zu haben. Die Deluxe-Edition mit einem rund 3 GB großen Software-Paket ist als CD- und DVD-Version, aber auch im Bundle mit einem DVD-ROM-Laufwerk erhältlich. Die Preise liegen dabei zwischen 99 Dollar (DVD-Version) und 139 Dollar (Bundle).

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Neuerungen

Der Tracker – die BeOS-Pendant zu Apples Finder – wurde dabei deutlich verbessert und kann nun mit Scalable Vector Graphics und Sounds umgehen. Auch die klassische Stärke von BeOS, Multimedia, wurde ausgebaut. Käufer der Developer Edition erhalten darüber hinaus einen GCC-Compiler und Werkzeuge für PHP, Python, Perl, Pascal und Basic.

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AtheOS

AtheOS ist ein von Kurt Skauen entwickeltes Betriebssystem mit offengelegtem Code. Die AtheOS-Bedienoberfläche wird wie bei BeOS von einem Application Server verwaltet und nützt dabei stark Multithreading. Des Weiteren bietet AtheOS ein 64-Bit Journaling Filesystem und POSIX-Konformität. Skauen hat die Veröffentlichung von Patches und Updates, die nicht direkt von ihm stammen, untersagt. Vor wenigen Monaten kündigte der Chefentwickler auf der Website Projekts an, sich in Zukunft weniger um AtheOS als um sein auf der Site dokumentiertes Flugzeug zu kümmern.

Dies hat Fans des Systems dazu geführt eine eigene Abspaltung des Systems weiterzuentwickeln, die unter dem Namen Syllable firmiert

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Cosmoe

Bei Cosmoe handelt es sich um eine Abspaltung von AtheOS, einem sogenannten Fork.Der Entwickler Bill Hayden hat Teile von AtheOS auf den Linux-Kernel 2.4.x aufgesetzt und verwendet dabei die Benutzeroberfläche des Betriebssystem von Kurt Skauen. Das API von AtheOS wurde mit dem von BeOS verschmolzen – dadurch sollen Programme beider Systeme bis auf Einzelfälle problemlos kompilierbar sein. Cosmoe ist allerdings noch in einem frühen Entwicklungsstadium – bis zu ersten Veröffentlichungen wird es noch andauern.

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NewOS

Der ehemalige Be-Entwickler Travis Geiselbrecht arbeitet mit NewOS an einem Betriebssystem mit Hauptaugenmerk auf Plattformkompatibilität. Da verwundert es kaum, dass NewOS auch auf Segas Dreamcast lauffähig ist. Multithreading und die Verwendung von Multiprozessorsystemen sollen bei dem noch in einem frühen Stadium befindlichen Betriebssystem ebenfalls möglich sein.

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OpenBeOS

Mit OpenBeOS soll das Original wiederhergestellt, fortentwickelt und erweitert werden. Im Gegensatz zu BeOS soll der Sourcecode dabei offengelegt werden. Bestehende BeOS-Programme sollen dabei laut Angabe der Entwickler absolut kompatibel bleiben. Im Gegensatz zu Cosmoe verwendet OpenBeOS die Mikrokernel von NewOS.(eru)

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