Salzburg - Red Bull Salzburg  geht am Sonntag als klarer Favorit in sein Heimspiel gegen Austria Kärnten und benötigt im Falle eines Erfolges gegen die Klagenfurter nur noch zwei weitere Siege, um definitiv als neuer Champion festzustehen.

Die Chance auf den zweiten Titel will sich der Spitzenreiter nicht nehmen lassen, auch wenn es zuletzt ein 0:3 in Ried setzte. "Bei so einem Ergebnis ist es logisch, dass wir nicht gelobt werden. Die Unruhe wird aber nur von außen reingetragen. Fakt ist, wir haben sieben Punkte Vorsprung und lassen uns den Meistertitel nicht mehr nehmen. Gegen Kärnten zählen nur drei Punkte, und die werden wir einfahren", tönte Niko Kovac, der auf der Ersatzbank Platz nehmen wird.

Etwas zurückhaltender blickte Rene Aufhauser auf die ausstehenden fünf Runden. "Die sieben Punkte Vorsprung sind ein gutes Polster, auch wenn eine gewisse Gefahr da ist, dass wir es jetzt zu locker nehmen. Aber der Trainer und die Mannschaft sind erfahren genug, um damit umzugehen", so der Ex-Teamspieler.

Mangelnde Motivation beim zu Saisonende scheidenden Trainer Co Adriaanse hat der Steirer nicht bemerkt. "Der Trainer ist voll und ganz bei der Sache und engagiert wie eh und je. Er möchte sich als Meistertrainer verabschieden." Ihn stört jedoch, dass trotz des bevorstehenden Meisterschaftsgewinns keinerlei Euphorie rund um den Verein zu spüren ist. "Weil es als Pflicht angesehen wird, dass wir den Titel holen", lautete sein Erklärungsversuch. "Das war schon in den letzten Jahren so. Sobald wir international ausgeschieden sind, kommt der große Knacks."

Adriaanse plant unterdessen ein Treffen mit Nachfolger Huub Stevens. "Er hat mich bereits kontaktiert. Wir hatten ein gutes Gespräch und werden uns demnächst zu einem längeren Gedankenaustausch treffen. Er hat bei Red Bull den ganz großen Vorteil, dass er perfekt deutsch spricht und mit Thomas Linke einen Mann an seiner Seite hat, den er bestens kennt", meinte Adriaanse.

Sein Widerpart Frenkie Schinkels hegt keine großen Hoffnungen für Sonntag, zumal seine Elf aus den vergangenen fünf Runden nur einen Punkt holte. "Ich hoffe, die Spieler reißen sich zusammen und zeigen, warum sie die Saison so gut angefangen haben", sagte der Schinkels, der nach eigenem Dafürhalten gegen den künftigen Champion antritt. "Salzburg wird Meister werden und muss das mit diesem Kader auch. Genauso wie ich mit der Austria Meister werden musste, weil wir damals die beste Mannschaft hatten." (APA/red)

Mögliche Aufstellungen:
Red Bull Salzburg - SK Austria Kärnten (Red-Bull-Arena, 15.30 Uhr/live ORF1 und Premiere, Lechner). Bisherige Saisonergebnisse: 0:1 (a), 4:1 (h), 0:2 (a)

Salzburg: Arzberger - Bodnar, Sekagya, Opdam, Ulmer - Vonlanthen, Janocko, Aufhauser, Tchoyi - Janko, Nelisse

Ersatz: Schober - Gercaliu, Dudic, Boussaidi, Kovac, Öbster, Ngwat-Mahop

Kärnten: Schranz - Bubenik, Pusztai, Ortlechner, Prawda - Mair, Hierländer/Junuzovic, M. Weber, Sandro/Dollinger - Pink, Schumacher

Ersatz: H. Weber - Riedl, Salvatore, Sand, Nuhiu