Auch in einer Folge der Simpsons wurde Apple aufgrund seiner hohen Preise schon aufs Korn genommen.

Apple will offenbar sein Image als Teuer-Marke abschütteln, das auch Rivale Microsoft für seine aktuelle Werbe-Kampagne ausschlachtet. Das Unternehmen aus Cupertino will die Preise für die populärsten Macs runterschrauben, um in der schweren Finanzkrise seine Marktanteile am PC-Markt wieder ausbauen zu können, wie AppleInsider erfahren haben will.

Mac-Sparte rückläufig

Während Apples Geschäft mit dem iPhone und den iPods prächtig läuft, hat das Unternehmen im vergangenen Quartal drei Prozent weniger Macs verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2,2 Millionen Rechner sind im zweiten Quartal 2009 über die Ladtentische gegangen. Verglichen zu den über 11 Millionen iPods und 3,8 Millionen verkauften iPhones hinkt Apples Computer-Sparte hinterher. Laut Gartner sei Apples PC-Marktanteile in den USA auf 7,4 Prozent gefallen.

Anti-Mac-Kampagne von Microsoft

Vor allem Microsoft macht sich die hohen und von Nutzern oft kritisierten Preise der Macs zunutze. Der einzige Unterschied zwischen einem Windows-PC und einem Mac seien 500 Dollar und ein Logo, unkte vor kurzem erst Microsoft CEO Steve Ballmer, bevor der Konzern die Werbe-Kampagne „Laptops Hunters“ startete.

Netbooks preislich konkurrenzlos

Dass Apple laut dem Bericht nun tatsächlich seine Preise senken will, dürfte aber nur wenig mit Microsofts Sticheleien zu tun haben. Vielmehr sei es der anhaltende Netbook-Boom, der dem Konzern aus Cupertino Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Das günstigste MacBook ist derzeit ab 949 Euro im Apple-Store erhältlich und kostet damit etwa dreimal so viel wie herkömmliche Netbooks. Technisch sind Netbooks mits Notebooks wie denen von Apple natürlich nicht vergleichbar. Doch in der Finanzkrise ist der Preis das wichtigste Kaufargument. Und für den durchschnittlichen Gebrauch zum Surfen, E-Mailen und für Textverarbeiten reichen auch weniger leistungsstarke Geräte auch.

Absage von Cook

Laut AppleInsider will Apple damit auch die Zeit überbrücken, bis das Unternehmen selbst ein Netbook-ähnliches Gerät – einen kleinen Tablet-PC zum Surfen – auf den Markt bringen kann. Doch gerade in diesem Bereich gehen die Meinungen der Unternehmensbeobachter bezüglich Apples Ambitionen auseinander. BusinessWeek will zwar erfahren haben, dass Apple an einem Media Pad arbeitet. Doch Apples interimistischer CEO hatte vor kurzem gegenüber US-Medien wiederholt beteuert, dass das Unternehmen nicht von der bisherigen Strategie abweichen werde. Eine Billig-Linie werde es nicht geben, da Netbooks Schrott seien, fand Cook ganz im Stil von Steve Jobs recht deutliche Worte.

Preissenkungen noch im Frühling

Leichte Preisanpassungen auf bestehende Produktlinien sind aber trotz Cooks und Jobs hartem Urteil über Notebooks nicht ausgeschlossen. AppleInsider beruft sich diesbezüglich auf zuverlässige Quellen, die schon in der Vergangenheit zutreffende Prognosen über Apples Strategie gegeben hätten. Demnach sollen günstigere Versionen des 13-Zoll-MacBooks und des iMacs auf den Markt kommen. Ein Update der MacBook-Linie könnte noch im Frühjahr kommen. (br)