Siegen als Wert an sich - egal gegen wen. Kämpfen als Wert an sich - egal gegen wen, wofür oder wogegen. Bloß das Ergebnis - in Form von Einkommen und Macht - muss stimmen. Ist das der Wertekanon, der Code of Conduct im Management? Sind das die Gesetze der Hierarchie, der "Heiligen Ordnung der Männer", wie Gerhard Schwarz (VS Verlag) schreibt? 

Oder wird gerade ein Bruch sichtbar, den Helmut Kasper in seinen Studien Managen und Lieben (Redline Wirtschaft) schon beschrieben hat und der sich rund um das Erotisieren des Berufes im Management abspielt? Jetzt, da eine solche Menge unangenehmer Entscheidungen zu treffen sind, jetzt, wo "Siege" der Vergangenheit an Relevanz verlieren, die Illusion der "Zukunftssicherheit" gefallen ist und sich die Frage aufdrängt: Kämpfen - wofür? Gut möglich, dass wir bald noch mehr hören von "Dekonstruktionen des Karrierenbegriffs". (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 2./3.5.2009)