Washington - Gentechnik hat die Landwirtschaft einer Studie zufolge kaum ertragreicher gemacht. "Bisher hat sich die Leistungsfähigkeit von Pflanzen, die gentechnisch verändert wurden, um mehr Ertrag zu bringen, trotz aller Bemühungen kaum gesteigert", erklärten die Forscher der Union of Concerned Scientists, eines Zusammenschlusses von Wissenschaftern, der sich die Förderung einer gesunden Umwelt und einer "sichereren Welt" auf die Fahnen geschrieben hat. Nicht eine einzige Sorte von Gentechnik-Pflanzen habe eine wirkliche Ertragssteigerung ermöglicht - was zentralen Werbe-Argumenten der Gentechnik-Industrie diametral entgegen steht.

Die Wissenschafter werteten Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums aus. Lediglich der sogenannte Bt-Mais, zu dem auch die am Dienstag in Deutschland verbotene Sorte Mon 810 gehört, habe einen leicht höheren Ertrag als konventioneller Mais gezeigt. Doch auch dieser gegen Schädlinge resistentere Mais habe die Ernten nur um 0,2 bis 0,3 Prozent pro Jahr gesteigert. Gentechnisch verändertes Soja hat nach den Zahlen der Forscher hingegen in keiner Weise zu Ertragssteigerungen beigetragen. Bt-Mais wird in den USA auf 63 Prozent der Anbauflächen ausgesät, Soja sogar auf 90 Prozent der Anbauflächen.

Andere Methoden zur Ertragssteigerung seien hingegen deutlich produktiver gewesen, erklärten die Forscher. Die Studienergebnisse zeigten daher, "dass es Zeit ist, ernsthafter die anderen verfügbaren Anbautechniken" zur Verbesserung der Ernte zu prüfen. Auch könne die Gentechnik helfen, die genetische Qualität der Pflanzen zu verbessern, ohne sie genetisch zu manipulieren. (APA/red)