Veldhoven - Eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Vi­tamin D würde die Gesundheitskosten in 17 europäischen Ländern insgesamt um unglaubli­che 187 Milliarden Euro senken - bei nur 10 Milliarden zusätzlicher Kosten. Das entspräche einer Einsparung in den Gesundheitsbudgets dieser Länder um 17,7 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie amerikanischer, norwegischer, österreichischer und deutscher Wissenschaftler, die sich international in der Vitamin D-Forschung einen Namen gemacht haben. Die meisten positiven Gesundheitswirkungen einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung würden, laut Studie, vor allem bei "Volkskrankheiten" wie Krebs, Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Atemwegsentzündungen und im Dental-Bereich anfallen.

Billige Methode

„Unsere Untersuchungsergebnisse sollten als Weckruf an die Gesundheitsbehörden und -politiker verstanden werden, sich mit den positiven Gesundheitswirkungen des Vitamin D vertraut zu machen", betont William B. Grant, unter dessen Federführung die Studie erar­beitet wurde. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin D sei, so Grant weiter, einer der kostengünstigsten Wege, um Erkrankungen vorzubeugen und - ein Umstand, der vielen Menschen entgegenkäme - bedürfe zudem keiner Änderung von Lebens- und Ernährungs­gewohnheiten.

Den Ausführungen der Forschergruppe zufolge, basieren die Berechnungen ausschließlich auf den plausibelsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Wirkungen des "Sonnen­schein-Vitamins" aus den vergangenen Jahren. Der menschliche Vitamin-D-Bedarf wird medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge zu 80 Prozent in der Haut gebildet, angeregt durch die UV-Strahlen der Sonne. Um dieselbe Menge Vitamin D ausschließlich über die Nahrung aufzunehmen, müsste man laut Heike Bischoff-Ferrari von der medizinischen Fakultät der Universität Zürich täglich zwei Makrelen oder Lachse essen.

Vitamin D-Spiegel erhöhen

Die Ausgangsfrage der Studie lautete: "Welche direkten und welche indirekten gesundheitlichen Auswirkungen würde eine Erhö­hung des durchschnittlichen Vitamin D-Spiegels im Blut der europäischen Bevölkerung auf den optimalen Stand von 40 ng/mL (Nanogramm pro Milliliter) haben, was würde das kosten und welche Einsparungen hätte das für die Gesundheitssysteme der Länder zur Folge?" Herangezogen wurden die Daten aus insgesamt 17 nord-, west- und südeuropäischen Staaten, darunter Dänemark, Finnland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Deutschland und Italien.

Das Sunlight Research Forum (SRF) ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in den Nie­derlanden. Ihr Ziel ist es, die neuesten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Effekte maßvoller UV-Strahlung auf den Menschen einer breiten Öffentlichkeit zu­gänglich zu machen. (red)