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Der "American Dream" in Wien-Simmering ist ausgeträumt.

Foto: REUTERS/Rebecca Cook

Die amerikanophilen Leserinnen und Leser werden es kennen: Maxum. In der Schlechtastraße im elften Bezirk. Jetzt, wo der 67er Camaro wieder aus der Garage drängt und ein neues Pickerl bräuchte, wird mir das wieder schmerzlich bewusst. Natürlich gibt es andere Mechaniker und Werkstätten, auch welche, die besser spezialisiert sind, aber was bei Maxum gut war, das war die Unumständlichkeit. Das ging alles ohne Aufwand und ruck, zuck. Und Betrüger waren sie auch keine.

Die Köflers, Besitzer von Maxum, haben sich übernommen. Eine riesige Hütte neu hingestellt, aus einer Hinterhofwerkstatt wurde ein Glaspalast.

Finanziell geschah das immer am letzten Anschlag. Und in der Erwartung, dass die Geschäfte super und noch besser laufen würden. Hummer, Cadillac und Corvette. Maxum bekam die Generalvertretung. Sogar Bob Lutz war da. Das war insofern außerordentlich bemerkenswert, als Mister Lutz die Nummer zwei des damals noch weltgrößten Autoherstellers, also Vice Chairman von General Motors, war. Offensichtlich ein schlechtes Omen. Weil GM ging es bald ganz schlecht, dann verkaufte auch Maxum nicht so viele Autos, wie es die Investitionen notwendig gemacht hätten, und schon war der Konkurs da. Maxum war einer der Ersten und ein direktes Opfer der amerikanischen Wirtschaftskrise in Österreich. Der "American Dream" hat in Wien-Simmering nicht funktioniert. Schade.

Wahrscheinlich greif ich jetzt wieder auf Karl und Karli zurück, Vater und Sohn, no na. Schwerste Hinterhofwerkstatt, nix Glaspalast. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/27.3.2009)