Das Insolvenzverfahren des Münchner Speicherchipherstellers Qimonda wird voraussichtlich morgen, Mittwoch, eröffnet. Die Frist der vorläufigen Insolvenz sei abgelaufen, erklärte eine Sprecherin des zuständigen Amtsgerichts München am Dienstag. Der Entscheidung über das Verfahren wolle sie aber nicht vorgreifen. Aus Unternehmenskreisen hieß es, man gehe davon aus, dass das Insolvenzverfahren eingeleitet werde.

Formaler Akt

Die Einleitung des Insolvenzverfahrens sei hauptsächlich ein formaler Akt, sagte die Gerichtssprecherin. Sie bedeute nicht automatisch, dass bei Qimonda die Lichter ausgingen. In Unternehmenskreisen wird die erwartete Einleitung des Verfahrens sogar positiv gesehen: Sie zeige, dass genügend Substanz vorhanden sei "und es tendenziell in Richtung Fortführung geht".

21 Mio. Euro Kredit

Unterdessen hat sich Qimonda ein wenig Luft verschafft. Mit einem Kredit über 21 Mio. Euro und Hilfen des Mutterkonzerns Infineon sei die Finanzierung von Transfergesellschaften für die Mitarbeiter für bis zu viereinhalb Monate gesichert, hieß aus Unternehmenskreisen. In Dresden seien bereits mehr als 93 Prozent der Mitarbeiter dorthin gewechselt. Aus den Transfergesellschaften könnten die Mitarbeiter weiter beschäftigt werden, falls die Gespräche mit Investoren zu einem erfolgreichen Ende kämen. Der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters sagte, man spreche nach wie vor mit potenziellen Interessenten aus China und Taiwan. (APA/AP)