Wien - Offiziell sind es rund 30.000 Polen, die in Wien leben, inoffiziell sind es - zählt man jene mit, die längst einen österreichischen Pass haben - rund 100.000. Aber das ist nicht die einzige Zielgruppe, erklärt Malgorzata Grudzinska, Direktorin des Polnischen Instituts in Wien. Vielmehr gilt es, den hier lebenden Menschen Geschichte, aktuelle Kultur und gesellschaftliche Entwicklung Polens vorzustellen.

Das 1974 gegründete Institut ist eines von weltweit 21 - zwei weitere in Tokio und Neu-Delhi sind geplant - und konzentriert sich auf die Vermittlung von Kunst, Musik, Film, Literatur und Theater. Im eigenen Haus am Fuß von Maria am Gestade finden regelmäßig Konzerte und Lesungen statt. Der Großteil des Programms (rund 3000 Newsletter werden per Post und E-Mail verschickt), entsteht aber in Zusammenarbeit mit österreichischen Kulturinstitutionen.

Erst vor wenigen Tagen ging im Brut das Imagetanzfestival mit Schwerpunkt Polen zu Ende, in der Nationalbibliothek zeigte man Polens historische Kulturschätze, und auch die junge Erfolgsautorin Dorota Maslowska war zuletzt mit der Festwochenproduktion von 2008 wieder im Schauspielhaus zu Gast. Die Highlights im April: drei Konzerte von Tomasz Stanko (6.-8. 4., Porgy & Bess) sowie Ausstellungen von Agnieszka Kalinowska (Mumok Factory) und Pawel Althamer (Secession). Besonders wichtig sind Grudzinska aber die Jahresschwerpunkte: 2009 gilt dieser selbstverständlich dem Jahr 1989 und der besonderen Rolle der Solidarnoœć. Und 2010 wird zu seinem 200.Geburtstag Frédéric Chopin den Ton angeben. (kafe/DER STANDARD, Printausgabe, 31.3.2009)