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Der Entwurf für den Österreich Pavillon stammt von den Wiener Architekturbüros SPAN & Zeytinoglu.

Foto: APA / Span & Zeytinoglu

Wien - Die Weltausstellung in Shanghai 2010 soll eine Expo der Superlative werden. Österreich wird bei der Weltausstellung 2010 ebenfalls dick auftragen: Der Pavillon wird eigens errichtet, weil es in Shanghai keine Miet-Ausstellungsflächen für reiche Industrieländer gibt. Insgesamt sind für den Auftritt Kosten von rund 16 Mio. Euro veranschlagt. Gerade angesichts der Krise sei diese Investition und die Teilnahme "richtig, notwendig und angebracht", betonte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Montag bei der Präsentation des Projekts und der Unterzeichnung des österreichischen Teilnahmevertrags.

"In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, den Fokus im Export zu setzen", etwa mit Schwerpunkt Energie- und Umwelttechnik, sagte der Wirtschaftsminister. Der zweite Aspekt für die Präsenz sei der Tourismus, wegen der enormen Bedeutung der chinesischen Gäste für die heimische Wirtschaft.

Die Kosten tragen traditionsgemäß zu drei Viertel der Bund und zu einem Viertel die Wirtschaftskammer Österreich. WKÖ-Präsident Leitl betonte, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und China - mit einem Export-Volumen nach China von 2 Mrd. Euro und Importen von 5 Mrd. Euro von dort, Tendenz steigend - seien "eindeutig ausbaubar". Rund 370 Firmen sind bereits im Reich der Mitte engagiert. 

70 Mio. Besucher erwartet

Die Expo 2010 - von 1. Mai bis 31. Oktober auf einem innerstädtischen Gelände von 5,28 Quadratkilometern - steht unter dem Generalthema "Better City - Better Life". Insgesamt haben 186 Nationen sowie 41 internationale Organisationen ihre Teilnahme zugesagt und werden 70 Mio. Besucher erwartet. Zum Vergleich: bei der Expo im japanischen Aichi 2005 kamen 22 Millionen. Dies werde "die größte Plattform für einen friedlichen Dialog" und ein unvergleichliches Ereignis, kündigte der stellvertretende Direktor des Expo-Ausschusses von Shanghai, Zhou Hanmin, am Montag in Wien an.

Der von der Regierung bestellte Kommissär für die Expo, der Industrielle Hannes Androsch, der als Großaktionär des größten österreichischen Investors in China, AT&S, über solide Kontakte ins "Reich der Mitte" verfügt, sprach von einem weiteren Schritt Chinas zurück auf die Weltbühne nach Olympia und einem Zeichen für die "präzedenzlose und atemberaubende Entwicklung, die das Land in den vergangenen 30 Jahren hingelegt habe.

Österreich Pavillon von SPAN & Zeytinoglu

Der Entwurf für den Österreich Pavillon stammt von den Wiener Architekturbüros SPAN & Zeytinoglu und ging als Siegerprojekt aus einem internationalen Wettbewerb hervor. Der dynamisch-abstrakte Bau mit glänzender Porzellanoberfläche in rot und weiß soll nicht nur auf die österreichischen Nationalfarben anspielen, sondern auf die traditionelle chinesische Glücksfarbe Rot. Auf rund 2.000 Quadratmeter auf zwei Ebenen und in fünf Räumen sollen die Besucher unterschiedliche und realistische Österreich-Eindrücke - von Hochgebirge über Auen bis zur Großstadt - vermittelt bekommen. Ein Teil des Gebäudes soll für Geschäftskontakte bzw. -präsentationen zur Verfügung stehen, kündigte die Projektleiterin, die langjährige österreichische Handelsdelegierte in Shanghai, Birgit Murr, an. Neben einem "Österreich-Tag am 21. Mai, sind spezielle Wochen und Veranstaltungen mit den Bundesländern, aber auch mit Nachbarregionen geplant. Gespräche gebe es weiters mit Universitäten, um auch Österreichs Forschungsleistung besser darzustellen.  (APA)