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Für das KHM könne sich Sabine Haag im Ernstfall auf Protestaktionenvorstellen. "Aber ich hoffe, dass es auch ohne geht", so die Direktorin.

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Wien - Wenige Wochen vor der Budgetrede und der damit verbundenen Bekanntgabe des Kulturbudgets hofft auch das Kunsthistorische Museum (KHM) weiter auf die im Herbst von Kulturministerin Claudia Schmied angekündigte Erhöhung der Basissubvention der Bundesmuseen. KHM-Direktorin Sabine Haag erwartet sich einerseits "die zugesicherte Anhebung der Basistangente für unser Haus", andererseits Mittel für die Finanzierung der Kunstkammer, die aus dem Sondertopf für Infrastrukturmaßnahmen kommen sollen.

Bereitschaft zu Kampfmaßnahmen

Derzeit "bekommen wir aber keine Nachricht", so Haag, "es herrscht komplette Informationssperre". Die von Belvedere-Direktorin Agnes Husslein kürzlich geäußerte Bereitschaft zu Kampfmaßnahmen kann sich Haag im Ernstfall vorstellen, hofft aber nach wie vor darauf, dass der Bund "Verantwortung signalisiert". Haag sieht die Ankündigung mehr als "Maßnahme, nicht als Drohung". Für das KHM könne sie sich im Ernstfall auf Protestaktionen wie etwa Schließtage oder die Streichung von wichtigen Projekten vorstellen. "Aber ich hoffe, dass es auch ohne geht", so die Direktorin.

Allein heuer fehlt es dem KHM an 1,8 Millionen Euro an Fixkosten, 2010 rechnet Haag mit zwei Millionen Euro. "Mir wäre am Liebsten, wenn man die Basistangente indexiert", so Haag.

In Hinblick auf die Finanzkrise "stellen wir schon fest, dass es schwieriger ist, Sponsoren zu gewinnen", es gebe aber derzeit auch Interesse von verschiedenen Firmen, vor allem für das Museum für Völkerkunde habe man einen großzügigen Sponsor gefunden. "Der Vorteil ist, dass wir von vornherein nicht besonders von Sponsoren abhängig sind", erklärt Haag, die bezweifelt, ob im Falle eines Ausbleibens der Erhöhung der Basissubvention das Sponsoring von Fixkosten "das geeignete Feld ist. Für Firmen ist es vor allem interessant, einzelne Projekte zu unterstützen", so Haag. (APA)