Moskau/Wien - Nach der Beendigung der seit Jahren andauernden russischen "Anti-Terror-Operation" in Tschetschenien sollen rund 20.000 Soldaten aus der Kaukasus-Republik abgezogen werden. Das teilte Wassili Pantschenkow, Sprecher der Bereitschaftstruppen des russischen Innenministeriums, am Montag der russischen Agentur RIA Novosti mit. Befehlshaber Nikolai Rogoschkin äußerte jedoch Bedenken: die Lage in der Region sei immer noch unruhig. Während Staatspräsident Dmitri Medwedew die erwägte Einsatz-Beendigung mit der "normalisierten" Lage begründet hatte, vermuten russische Experten und Militärs finanzielle Gründe dahinter.

Warnung vor Bandenchefs

"Die Bandenchefs versuchen immer wieder, die Situation zu destabilisieren", warnte Rogoschkin. Dennoch wird erwartet, dass am morgigen Dienstag das Ende der sogenannten Anti-Terror-Operation in Tschetschenien verkündet wird. Sobald die Entscheidung fällt, werden so gut wie alle Einheiten aus Tschetschenien abgezogen, sagte Pantschenkow.

Russische Truppen waren 1999 in Tschetschenien einmarschiert. Die sogenannte Anti-Terror-Operation beinhaltet mehrere Restriktionen für die Bevölkerung sowie verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für die Flughäfen und andere wichtige Infrastrukturobjekte in der Region. Der zweite Tschetschenien-Krieg ist offiziell schon seit Jahren beendet. (APA)