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Teamchef Maradona fit wie ein Turnschuh.

Foto: AP/ Pisarenko

Während sich für Diego Maradona sein erster Heimauftritt als Coach der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag als Triumphzug gestaltete, brachte das Wochenende für brasilianische Fußballfans nicht sehr viele Gründe zum Feiern: In der WM-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 erreichte die Selecao in Quito nur ein 1:1. Brasilien ging zwar in der 73. Minute durch einen Treffer von Baptista in führung, Noboa glich in der 89. Minute für die Gastgeber allerdings aus.

Selecao unter Druck

Die Elf von Trainer Carlos Dunga kam im Stadion Olimpico Atahualpa von Quito von Anfang an schwer unter Druck. Ecuador erarbeitete sich zahlreiche Torchancen, scheiterte aber immer wieder am glänzenden Torhüter Julio Cesar von Inter Mailand. Trotzdem wären die klar unterlegenen Gäste, die in der elften Qualifikationspartie zum sechsten Mal unentschieden spielten, fast als Sieger vom Platz gegangen.

Julio Baptista (73.) erzielte drei Minuten nach seiner Einwechslung für den kaum sichtbaren Ronaldinho die Führung für Brasilien. Der von der Stange wegspringende Ball fand bezeichnend über den Rücken von Torhüter Cevallos ins Netz. Cristiano Noboa gelang in Minute 89 aber zumindest noch der hochverdiente Ausgleich für Ecuador. Brasiliens Ausrutscher war fast angekündigt: Seit 1993 konnte die Nationalmannschaft in der Höhenluft von Ecuador nicht mehr gewinnen.

Chile siegt in Peru

Im zweiten Sonntagsspiel der Südamerika-Gruppe gewann das chilenische Nationalteam in Lima gegen Peru mit 3:1.

Chile hatte nach der schnellen Führung durch Sanchez in der 2. Minute keine Probleme. Nach dem 2:0 durch einen Foulelfmeter von Humberto Suazo (32.) erzielte Johan Fano (34.) für das Schlusslicht zwar umgehend den Anschlusstreffer, nach der Gelb-Roten Karte für Juan Vargas (52.) war der Widerstand der oft überhart agierenden Peruaner aber gebrochen. Matias Fernandez (72.) sorgte für die Entscheidung.

Die vom argentinischen Ex-Teamchef Marcelo Bielsa gecoachten Chilenen liegen damit auf bestem Weg nach Südafrika, überholten in der Tabelle Brasilien und liegen nun auf Platz drei. An der Spitze liegt weiter Paraguay vier Zähler vor Argentinien.

Triumph für Maradona

Die Elf des einstigen argentinischen Weltstars konnte schon am Samstag im Monumental-Stadion von Buenos Aires einen glatten 4:0-Erfolg gegen Venezuela bejubeln. Maradona, der von Fans vor Spielbeginn stürmisch empfangen worden war, zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Das war besser, als ich erwartet habe."

Der durch Treffer von Lionel Messi (25.), Carlos Tevez (47.), Maxi Rodriguez (51.) und Sergio Aguero (73.) nie gefährdete Sieg der "Albiceleste" war zugleich der erste Pflichtspielerfolg unter Maradona. Spitzenreiter in der Südamerika-Qualifikation bleibt Paraguay trotz einer 0:2-Niederlage in Uruguay.

"Das war perfekt"

Nach Siegen in freundschaftlichen Länderspielen gegen Schottland und Frankreich bestand Maradona damit auch die Feuertaufe vor dem kritischen Heimpublikum. "Was heute passiert ist, hätte ich mir nicht erträumen lassen. Das war perfekt", sparte die Fußball-Legende nach Schlusspfiff auch nicht mit Lob für seine Schützlinge.

Zur Freude der Fans hatte der 48-Jährige Wort gehalten und mit Messi, Tevez und Aguero seinen Traumsturm aufgestellt. Dieser dankte es ihm mit drei Toren. Besonders Messi erwies sich immer wieder als Gefahrenherd für die Defensive der Gäste aus Venezuela. Neben dem Führungstreffer bereitete der Barcelona-Star auch das 2:0 durch Tevez vor.

Uruguay wahrt Chancen

Uruguay wahrte im Spiel gegen Paraguay in Montevideo durch Tore von Diego Forlan (28.) und Diego Lugano (57.) die WM-Chance. Die "Urus" liegen in der Tabelle nun an fünfter Stelle und damit auf dem Play-off-Platz.

Paraguay musste zwar die zweite Niederlage in der Quali einstecken, liegt auf dem Weg zur vierten WM-Teilnahme in Serie aber weiter voran. Kolumbien feierte gegen Bolivien einen 2:0-Heimerfolg in Bogota.  (APA/dpa)