Budapest - Der vom US-Milliardär George Soros gegründete Hedge-Fonds Soros Funds Management LLC muss in Ungarn wegen eines spekulativen Angriffs auf die führende Bank OTP eine Rekordstrafe bezahlen. Die ungarische Finanzmarktaufsicht PSZAF verurteilte den amerikanischen Finanzverwalter zu einer Zahlung in Höhe von 489 Mio. Forint (1,62 Mio. Euro), berichteten Budapester Zeitungen am Freitag. Es handelt sich um die bisher höchste Strafe, die Ungarns Finanzmarkthüter je verhängt haben.

Wie die Behörde in ihrem Strafbescheid feststellte, habe der Hedge-Fonds gegen das Verbot der unstatthaften Marktbeeinflussung verstoßen. Ein Händler der Londoner Filiale des Fonds habe am 9. Oktober des Vorjahrs kurz vor Börsenschluss massenhaft OTP-Aktien zum Verkauf angeboten, um den eigenen Gewinn aus einem Optionsgeschäft mit OTP-Papieren in die Höhe zu treiben. Infolge der Aktion war der Wert der OTP-Aktie an diesem Tag um fast 15 Prozent gefallen.

Soros, ein gebürtiger Ungar mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, nahm in einer ersten Stellungnahme die Strafe zur Kenntnis und räumte ein mögliches Fehlverhalten seines Fonds ein. Zugleich betonte er, dass er sich bereits vor Jahren aus der operativen Leitung des Fonds zurückgezogen habe. Er selbst hätte in keinem Fall gegen die OTP spekuliert und bedaure, dass sich der Fonds auf ein solches Geschäft eingelassen habe, erklärte er. (APA/dpa)