Wien - In ihrer allerletzten Gemeinderatssitzung hat die Wiener Jugend- und Bildungsstadträtin Grete Laska  am Donnerstag eine Beitragsfreiheit für private Kindergärten allein dank städtischer Fördermittel ausgeschlossen. Im Zuge des Gratisangebots gelte ab September für alle Kinder ein monatlicher Höchstbetrag von 226 Euro, der von der Stadt ersetzt wird, so Laska. Dies entspricht dem bisherigen Monatsbeitrag für Gemeindekindergärten. Alle etwaigen zusätzlichen Kosten in privaten Einrichtungen seien von den Eltern zu bezahlen.

Sonderangebote

In vielen Privatkindergärten gebe es spezielle Angebote etwa im Bereich Sport oder Sprachen, argumentierte die scheidende Stadträtin in einer entsprechenden Anfragebeantwortung. Da die Zusatzkosten steuerlich absetzbar seien, wirke sich dies - neben dem städtischen Zuschuss - noch einmal familienentlastend aus.

Laska stellte zugleich klar, dass die Unterstützung von 226 Euro für alle Kindergärten gelte, also auch für private Institutionen, die sowohl als Verein und damit gemeinnützig oder als Betrieb organisiert sind. Auch Kindergruppen und Tagesmütter würden in die Regelung fallen. Voraussetzung für die Förderung ist allerdings ein Wiener Meldezettel. Somit müsste für jene rund 1.700 Kinder aus Niederösterreich, die einen Kindergartenplatz in Wien beanspruchen, auch ab Herbst weiterhin bezahlen, kündigte Laska an.

"Durchaus angespannte Situation"

Darüber hinaus gestand die SP-Politikerin in Sachen Personalmangel eine "durchaus angespannte Situation" ein. Ausgebildete Kindergärtnerinnen und Kindergärtner seien nach Niederösterreich abgewandert, würden teilweise aber wieder zurückkehren. Man versuche hier, etwa mittels Jobgarantien zusätzliche Anreize zu setzen. Der Gratiskindergarten bedeute aber nicht, dass ab September plötzlich "alle im System sind", betonte Laska.

Was die Kinderbetreuung betrifft, würden im Zuge der sogenannten 15a-Vereinbarung (zwischen Bund und Ländern, Anm.) heuer 1.000 zusätzliche Plätze geschaffen. Momentan seien alle Gruppen mit den erforderlichen Pädagogen besetzt. Die insgesamt 60.000 vorhandenen Plätze würden in den nächsten Jahren aufgestockt, vor allem bei den Null- bis Dreijährigen beziehungsweise Fünf- bis Sechsjährigen. (APA)