Wien - Beim zweiten Anlauf hat es dann doch geklappt: Der Flughafen-Vorstand bleibt in seiner derzeitigen Besetzung weitere fünf Jahre (bis 2014) im Amt. Die Verträge von Herbert Kaufmann (Sprecher), Gerhard Schmid (beide SPÖ) und Ernest Gabmann (ÖVP; seit März Nachfolger von Christian Domany), wurden einstimmig verlängert. Auch die Geschäftsverteilung bleibt unverändert.

"In 20 Minuten war alles vorüber", meinte ein Aufsichtsratsmitglied nach der Sitzung zum Standard. Im Vorfeld hatte es ein heftiges politisches Hickhack zwischen den beiden Hauptaktionären des Airports gegeben, den Ländern Wien und Niederösterreich, die beide je 20 Prozent der Aktien halten. In der Aufsichtsratsitzung vom 20. Februar war über die Vorstandsbestellung noch heftig gestritten und die Entscheidung eben auf gestern vertagt worden.

Die ÖVP hätte es lieber gehabt, den ehemaligen niederösterreichischen VP-Landesrat Gabmann an der Spitze eines Zweiervorstandes zu sehen. Davon wollten die Roten nichts wissen. Schließlich steht mit Hannes Coreth (pensionierter Vorstand der NÖ-Versicherung) ein Schwarzer dem Aufsichtsrat vor.

Im Aufsichtsrat selbst haben freilich die SPler mit einer Stimme die Mehrheit. Sie hätten theoretisch die Niederösterreicher überstimmen können, in der Praxis wird aber im Syndikat die Richtung vorgegeben. Mit dem Syndikat hat es so was auf sich: Das Aktionärssyndikat bestimmt nämlich nur zwei Vorstände, den dritten nominiert der Aufsichtsrat.

Dauerbrenner bleibt jedenfalls das neue Terminal Skylink, das weit mehr kosten wird als geplant. Die Grundsteinlegung dafür erfolgte im Jänner 2006. Damals wurden die Baukosten mit 400 Mio. Euro angegeben. Hinzukommen sollten noch 50 Mio. Euro für die Gepäcksortieranlage. Die Inbetriebnahme war damals für Herbst 2008 vorgesehen. Im August 2008 wurden die voraussichtlichen Kosten auf 657 Mio. Euro hinaufgeschraubt, es dürften aber nochmals deutlich mehr werden. Zu Jahresbeginn wurde die schrittweise Inbetriebnahme mit Spätherbst 2009 angekündigt, vom Vollbetrieb ist jetzt erst 2010 die Rede. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.03.2009)