Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch mit kräftigen Kursgewinnen beendet. Der ATX stieg 65,54 Punkte oder 4,01 Prozent auf 1.700,52 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 103 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.598 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +1,88 Prozent, DAX/Frankfurt +0,85 Prozent, FTSE/London -0,37 Prozent und CAC-40/Paris +0,66 Prozent.

Angetrieben wurde der ATX am Mittwoch vor allem von den massiven Kursgewinnen der Erste Group. Die Aktie konnte im Tagesverlauf zu einer Kursrally durchstarten und beendete den Handel mit einem Plus von 13,46 Prozent bei 15,00 Euro. Seit ihrem im Februar erreichten Mehrjahrestief bei 7,00 Euro hat die Aktie damit in wenigen Wochen 114 Prozent zugelegt. Auch andere Bankenwerte konnten zuletzt stark aufholen, am Mittwoch war die Erste Group aber einer der klaren Outperformer unter Europas Banken.

Als Hintergrund für das Plus wurde am Markt neben der allgemein besseren Stimmung für Bankenwerte das IWF-Hilfspaket für Rumänien genannt. Das von der Wirtschaftskrise hart getroffene Rumänien hat vom Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der EU einen Kredit über rund 20 Mrd. Euro. erhalten.

Mit 11 Mrd. Euro hat die Erste Group selber zum Ultimo ihre Kundenkredite in Rumänien beziffert. "Die Erste ist die Bank mit dem größten Exposure in Rumänien", erklärte der RCB-Analyst Stefan Maxian, "das ist sicher für die heutige Outperformance verantwortlich". Der Kredit für Rumänien sei allerdings erwartet worden und eigentlich keine große Überraschung. Positiv für den Erste-Kurs dürfte sich auch die Aufnahme der Aktie in den Dividend-30-Index der Euro-Stoxx-Familie ausgewirkt haben, hieß es am Markt.

Telekom stark gesucht

Stark gesucht waren unter den ATX-Schwergewichten auch Telekom Austria und stiegen um 6,36 Prozent auf 10,71 Euro. Vienna Insurance legten 6,27 Prozent auf 22,02 Euro zu. Verbund gewannen 6,19 Prozent auf 29,84 Euro. Moderate Pluszeichen bei ebenfalls guten Umsätzen gab es bei OMV (plus 1,22 Prozent auf 23,28 Euro) und Raiffeisen (plus 1,36 Prozent auf 23,82 Euro).

Schwach zeigten sich unter den Blue-Chips voestalpine und fielen um 2,11 Prozent auf 10,19 Euro. Sal. Oppenheim hat das Kursziel für die Aktie um 27 Prozent auf 17,20 Euro gesenkt, die Einstufung lautet "neutral". Wienerberger verloren 1,75 Prozent auf 5,60 Euro. Beide Aktien wurden mit Wochenbeginn aus dem Dividend-30-Index gestrichen.

Abseits der Indexschwergewichte stiegen ECO Business nach der Vorlage von Zahlen um 16,24 Prozent auf 1,36 Euro. Die Ergebnisse der ECO Business sind 2008 wegen Abwertungen des Immo-Portfolios um rund 5 Prozent in die roten Zahlen gerutscht, doch konnte man operativ zulegen. Die Analysten von Sal. Oppenheim haben ihre Einstufung "neutral" für die Aktie in Reaktion auf die Zahlen bestätigt. Größter Verlierer im prime market waren Christ Water mit einem Minus von 11,72 Prozent auf 1,13 Euro.

Die zehn größten Kursgewinner

      1. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG       +16,24 Prozent
2. PRIVATE EQUITY PERF. BET-AG +14,05 Prozent
3. ERSTE GROUP BANK AG +13,46 Prozent
4. SW UMWELTTECHNIK AG +10,58 Prozent
5. AVW INVEST AG +10,19 Prozent
6. TELEKOM AUSTRIA AG +6,36 Prozent
7. VIENNA INSURANCE GROUP +6,27 Prozent
8. VERBUNDGESELLSCHAFT AG KAT. A +6,19 Prozent
9. OESTERR. POST AG +6,10 Prozent
10. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD +5,83 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

      1. FERATEL MEDIA TECHNOLOGIES AG    -15,09 Prozent
2. BRAIN FORCE HOLDING AG -13,33 Prozent
3. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG -11,72 Prozent
4. AGRANA BETEILIGUNGS-AG -6,67 Prozent
5. IMMOFINANZ AG -5,71 Prozent
6. STRABAG SE -4,72 Prozent
7. FLUGHAFEN WIEN AG -4,61 Prozent
8. IMMOEAST AG -4,51 Prozent
9. SEMPERIT AG HOLDING -3,75 Prozent
10. VOESTALPINE AG -2,11 Prozent

(APA)