Thomas Hofer (35) ist Politberater in Wien.

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Standard: Warum passiert der Wechsel in der Stadtregierung jetzt?

Hofer: Jetzt ist noch genug Zeit, mit Christian Oxonitsch jemand Neuen aufzubauen und mit Laska einen der größten Schwachpunkte loszuwerden. Das macht man natürlich in Zeiten, wo die Diskussion, dass Frau Laska untragbar geworden ist, nicht hochgekocht wird.

Standard: Deutet die Rochade auf einen baldigen Wahltermin hin?

Hofer: Auf den Herbst nicht unbedingt. Entweder Häupl lässt noch heuer im Juni oder erst 2010 wählen. Eines ist klar: Im Herbst ist die Wirtschaftskrise am Kochen, und es wäre schwierig, dann einen Wahlkampf zu führen. Bleibt man beim Wahltermin 2010, gib man Oxonitsch die Möglichkeit, sich zu positionieren. Da wächst jetzt ein neuer Hoffnungsträger für die SPÖ Wien heran.

Standard: Welches Signal setzt man damit?

Hofer: Häupl stellt seine Partei für die Zeit nach ihm auf. Oxonitsch hat in seiner Positionierung noch viel Gestaltungsspielraum. Für breite Wählerschichten ist er nicht in irgendeinem Kastl. Die Rolle des Machertyps muss er jetzt verstärken. Den Misswirtschaftsvorwürfen, die die Bürgermeisterpartei braucht wie einen Kropf, muss er gegensteuern. (Marijana Miljkovic/DER STANDARD Printausgabe, 24. März 2009)