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Rund 270 Kilometer südlich von Perth sind an der Westküste rund 80 Wale gestrandet.

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Sydney - In Australien sind schon wieder Wale und Delfine in seichtes Wasser geraten und gestrandet. Die Delfine fanden den Weg zurück ins Meer, doch verendeten mindestens 67 der etwa 80 Wale, die rund 270 Kilometer südlich von Perth an der Westküste in seichtes Wasser geraten waren, berichteten die Umweltbehörden. Sie wollten die überlebenden Tiere am Dienstag auf Lastwagen in eine andere Bucht transportieren und aussetzen.

Entgegen ersten Annahmen handelte es sich nicht um Schwert-, sondern um Grindwale. Erst Anfang März waren am anderen Ende Australiens, nördlich von Tasmanien, 194 Wale gestrandet. Nur 54 konnten gerettet werden. Strandwanderer hatten die Tiere am frühen Montagmorgen in der Bucht von Hamelin entdeckt und Alarm geschlagen. Sofort fanden sich Dutzende Freiwillige, die versuchten, die Tiere zurück ins Meer zu schieben. 

Landtransport geplant

"Unsere Strategie ist es, die Tiere, die über eine Strecke von fünf bis sechs Kilometern verteilt sind, zusammen zu bringen und über Nacht in der Bucht zu halten", sagte Greg Mair, Sprecher der Umweltbehörde. "Dann sollen sie mit Lastwagen in die Flinders-Bucht gebracht und ausgesetzt werden." Wildschützer hätten die Flinders- Bucht gewählt, weil sie geschützt und weit genug von der Hamelin-Bucht entfernt sei. Es passiert immer wieder, dass Wale sich wiederholt an denselben Strand werfen.

Wale und Delfine stranden seit Jahrhunderten. Warum die Tiere den meist tödlichen Weg ins seichte Wasser wählen, ist nach den Worten der australischen Meeresforscherin Karen Evans "eines der wunderlichsten biologischen Rätsel". Sie stellte fest, dass die Zahl der Strandungen in Südostaustralien alle zehn Jahre steigt, im Gleichschritt mit besonders starken Süd- und Westwinden. Mit den Winden würden besonders nahrungsreiche Gewässer in Küstennähe gedrückt, schrieb sie im angesehenen Online-Portal für Wissenschaftsnachrichten "ausSMC". Das locke mehr Wale an als in anderen Jahren und damit steige die Gefahr, dass Tiere stranden.

"Es könnte in diesem Fall sein, dass in der Gegend ein paar Große Tümmler (Delfine) aggressiv wurden, weil alle in der gleichen Gegend auf Nahrungssuche waren", meinte Nick Gales von der australischen Antarktik-Forschung zu der jüngsten Strandung. "Sobald einer oder zwei Wale in Schwierigkeiten geraten, kommen die anderen hinterher, weil die Tiere immer zusammenbleiben wollen." Wale gelten als äußerst gesellige Tiere mit hoch entwickelten Sozialverhalten. (APA/dpa)