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Viele Frauen verzichten wegen Venenproblemen im Sommer auf kurze Röcke und Hosen

Foto: AP/Winfried Rothermel

Wien - Die ersten Anzeichen einer Venenerkrankung sind diskret und werden meist als kosmetische Übel betrachtet. Allerdings haben sich die Durchblutungsstörungen in den Beinen längst zu einer Volkskrankheit entwickelt - jede zweite Frau und zehn Prozent der Männer klagen über "schwere Beine".

Behandlung: Hilfe aus der Natur

Neben klassischen Therapieformen helfen bei leichten Formen aber auch Venenmedikamente. "Pflanzliche Produkte wie der Extrakt aus rotem Weinlaub reduzieren die Ödembildung an den Beinen", erklärte Sanja Schuller-Petrovic, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Phlebologie und dermatologische Angiologie, am Donnerstag in Wien. 

Roter Weinlaub enthält ebenso wie schwarze und rote Obst- und Gemüsesorten den Farbstoff Flavonoid, der den Kreislauf unterstützt und die aufgrund der Erkrankung porösen Venenwände abdichtet und festigt. "Somit wird die Entzündung gehemmt und die Durchblutung gefördert", bestätigte Schuller-Petrovic die Hilfe aus der Natur. Rund 90 Prozent aller Erwachsenen weisen Veränderungen im Venenbereich auf, wie eine Studie aus dem Jahr 2003 belegt. Dessen ungeachtet gaben nur 23 Prozent der Betroffenen an, einen Arzt konsultiert zu haben.

Erkrankung wirkt sich auf Alltag aus

Nicht selten wirkt sich das Leiden auch auf den Alltag und das Sozialverhalten aus. Eine im vergangenen Jahr durchgeführte internationale Befragung an 5.000 Frauen zeigt, dass bereits zwölf Prozent notgedrungen ihren Arbeitsplatz wechseln mussten oder dies aufgrund der Erkrankung planen. Ein Viertel der befragten Frauen vermeidet Veranstaltungen und Partys, auf denen sie längere Zeit stehen müssen, und bleiben lieber zu Hause. Mehr als ein Drittel verzichtet im Sommer auf kurze Röcke und Hosen, jede fünfte meidet Urlaube in warmen Gebieten. Insgesamt fühlten sich 52 Prozent der Studien-Teilnehmerinnen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.

Venenklappen schließen nicht mehr

Häufiges Sitzen und Stehen, Bewegungsmangel, Übergewicht und vor allem die genetische Veranlagung zählen zu den wesentlichen Ursachen einer Venenerkrankung. "Kommt es zu einer Erweiterung der Vene, schließen in Folge die Venenklappen nicht mehr vollständig. Das Blut fließt nicht in Richtung des Herzens, sondern zurück und führt zu einem Stau in der Beinvene", so Schuller-Petrovic. Als Vorbeugung diene nur regelmäßige Bewegung, das Entstehen von Krampfadern könne aber durch nichts verhindert werden. (APA)