Über 88 verschiedene Schlafstörungen können Schlafmediziner unterscheiden. Die Schlafmedizin stellt innerhalb der medizinischen Wissenschaft ein relativ junges Fachgebiet dar. Erst in den letzten Jahren, hat sich das Verständnis um den Schlaf als einen "aktiven Körpervorgang" vertieft, so der Schlafmediziner und Neurologe Christoph Röper vom AKh Linz. Damit gewinne die Schlafmedizin gegenüber der bisherigen "reinen Tagmedizin" zunehmend an Bedeutung im Sinne der vollständigen und ganzheitlichen Betrachtung des gesunden Menschen.

Rund 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung leiden an Schlafstörungen in unterschiedlicher Ausprägung. Von einer manifesten Schlafstörung spricht man, wenn diese mindestens drei Mal pro Woche über mindenstens ein Monat lang auftreten und eindeutiger Leidensdruck besteht. In der Schlafmedizin können über 88 verschiedene Schlafstörungen unterschieden werden.

Schlaf hat viele wichtige Funktionen

Die alte Volksweisheit" Schlaf Dich gesund" stimmt, so Röper, denn das Immunsystem baut im Schlaf Immunstoffe und natürliche Killerzellen auf. Besonders im Non-REM-Schlaf stellt der Körper Zellen wieder her und repariert sie. Durch die Freisetzung von aktivierenden Botenstoffen - Dopamin und Noradrenalin - wird im Schlaf die Befindlichkeit und Vitalität gesteigert. Auch beimLernen und für das Gedächtnis tut sich Einiges: im REM-Schlaf festigen sich motorisch erlernte Fähigkeiten wie z.B. Rad fahren,  im Non-REM-Schlaf festigen sich deklarative Gedächtnisinhalte wie z.B. Vokabeln. Zudem wird im Schlaf auch Energie gespart, nämlich durch das Absinken der Körpertemperatur und durch die Speicherung von Kohlehydraten.

Übrigens: Am 20. März ist Weltschlaftag, an dem die Notwendigkeit eines gesunden Schlafes wieder verstärkt ins Bewusstsein gerufen werden soll. (red, derStandard.at)