Warschau - Das polnische Militärkontingent in Afghanistan soll wegen steigender Bedrohung durch die radikal-islamischen Taliban kurzfristig um 400 Soldaten auf 2.000 Mann aufgestockt werden. Bereits im April wolle die polinische Militärführung die zusätzlichen Soldaten ins Land schicken, berichtete die Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf Militärkreise in Warschau.

Tägliche Angriffe

Polnische Streifen würden Tag für Tag angegriffen, sagte ein Militärvertreter dem Blatt. Auf die Verstärkung der Einheiten sollen auch die USA gedrängt haben. Polnische Soldaten sind seit Herbst in der südlichen Provinz Ghazni im Rahmen der Internationalen Schutztruppe ISAF im Einsatz, um amerikanische Truppen dort zu entlasten. Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich hatte vor kurzem eine offensivere Taktik gegenüber den Aufständischen angekündigt.

Im Rahmen der ISAF haben die 26 NATO-Länder und 15 weitere Verbündete gut 56.000 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Doch auch sieben Jahre nach dem von den USA angeführten Krieg gegen die Taliban liefert sich die Allianz schwere Gefechte mit den Aufständischen. Darüber hinaus operiert dort die US-geführte Anti-Terror-Koalition Operation Enduring Freedom (OEF). Die USA verstärken ihre Truppen und fordern auch Verstärkung von den NATO-Verbündeten. Einige von ihnen haben dies - auch rund um die Präsidentenwahl im August - bereits zugesagt. (APA/dpa)