Buchtipp

"Fit statt dick"
Nicole Seiler
232 Seiten
ISBN: 978-3-901880-061-2
Preis 19,80 Euro, Goldegg Verlag

Buchcover: Goldegg Verlag

Wien - Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft bereits jedes vierte Kind im deutschsprachigen Raum als zu dick ein. Liegt die Schuld ausschließlich bei Fast-Food-Ketten und Werbefernsehen? "Erziehung trägt einen wesentlichen Teil zum Essverhalten der Kinder bei", sagt die Ernährungswissenschafterin Nicole Seiler. In ihrem Buch "Fit statt dick" zeigt sie die vielen Fallen auf, in die Eltern tappen können. 

Goldene Mitte finden

Viele moderne Eltern, meint Nicole Seiler, wollen ihrem Nachwuchs beim Essen alles Zwanghafte ersparen. Das sei zwar gut gemeint, könne aber daneben geben: nämlich dann, wenn Kindern komplett die Führungsrolle und damit auch die Verantwortung überlassen wird.
Egal ist der Erziehungsstil in jedem Fall nicht, es gilt die goldene Mitte zu finden: Eine Studie des Boston Medical Centers mit rund 900 Kindern habe ergeben, dass antiautoritär erzogene Mädchen und Buben doppelt so häufig an Übergewicht leiden wie der Durchschnitt. Eine sehr autoritäre Führung der Kinder schlug sich in fünffach gehäuftem Auftreten von Übergewicht nieder. 

Der zukünftige Umgang mit Essen wird schon im Säuglingsalter mitbestimmt, meint Seiler. Das beginne beim Stillen oder Flascherlgeben nach einem strikten Zeitrhythmus. Was Eltern noch nicht tun sollten: zum Essen überreden ("ein Löffel für die Mama, ein Löffel für den Papa..."), mit Essen belohnen ("wenn du brav bist, bekommst du ein Eis"), mit Essen Erwartungen ("damit du groß und stark wirst") oder Schuldgefühle wecken ("die Kinder in Afrika wären froh...").
Die Mutter zweier Söhne liefert in ihrem Buch Tipps und Tricks für die Praxis. "Zwergerlbrote", "Kohlrabi-Pommes" und "Nudelvulkan" schmecken nun einmal besser als ein normales Butterbrot, Gemüsesticks oder Nudeln mit Paradeissoße. Auch Ernährungspläne, ein Esstagebuch, Rezeptvorschläge, Spiele und Bastelanleitungen finden sich in dem Ratgeber. (APA)