Lissabon - Die Weltwirtschaft rutscht im laufenden Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in eine Rezession. Die Wirtschaftsleistung rund um den Globus werde in diesem Jahr 0,6 Prozent schrumpfen, sagte die Beraterin von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn, Teresa Ter-Minassian, am Dienstag in Lissabon. Noch Ende Jänner war der IWF von einem Wachstum von 0,5 Prozent ausgegangen. Ein Sprecher des IWF in Washington deutete an, dass die Prognose noch weiter sinken könnte. Die Zahlen, die Ter-Minassian genannt habe, seien "inoffiziell und bereits überholt", sagte er.

Den Angaben der Beraterin zufolge stecken die USA, Japan und die Euro-Länder tiefer in der Rezession als bisher angenommen. Für die Vereinigten Staaten werde die Prognose auf minus 2,6 (bislang: minus 1,6) Prozent und für Japan auf minus 5,0 (minus 2,6) korrigiert. Im Euro-Raum dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 3,2 Prozent schrumpfen, sagte Ter-Minassian. Bislang war von einem Rückgang um zwei Prozent die Rede.

Nachdem das vierte Quartal schlechter als erwartet verlaufen war, hatte der IWF kürzlich erklärt, seine weltweite Prognose für 2009 unter null zu senken. Eine genaue Zahl hatte er bisher jedoch nicht genannt. Strauss-Kahn hatte sich vergangene Woche unzufrieden mit dem Krisenmanagement vieler Regierungen gezeigt. Besonders die Stabilisierung der Banken verlaufe zu langsam, kritisierte der IWF-Chef. (APA/Reuters)