Allensbach - Nach seiner Entlassung aus der stationären Rehabilitation will der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus nach Ostern schrittweise wieder in die Politik zurückkehren. Die ambulante Phase seiner Therapie werde bis nach den Feiertagen dauern, danach werde er die politischen Geschäfte nach und nach wieder übernehmen, sagte der deutsche CDU-Politiker am Mittwoch in Allensbach am Bodensee. Dort verließ er zweieinhalb Monate nach seinem schweren Skiunfall in der Steiermark die Rehabilitationsklinik, um nach Thüringen zurückzukehren.

Am frühen Nachmittag wird der Politiker in seinem Heimatort Heiligenstadt erwartet. "Ich freue mich, dass ich in meine Heimat zurückkehren und dort die ambulante Rehabilitation fortsetzen kann", sagte Althaus beim Verlassen der Kliniken Schmieder in Allensbach. Er sei sehr froh, dass es gelungen sei, einen Genesungsfortschritt zu erleben. "Das hat mich verändert, aber es hat auch die Möglichkeit geschaffen, dass ich noch deutlich vor Ostern nach Thüringen reisen kann."

Althaus sieht sich trotz seines schweren Skiunfalls für den Landtags-Wahlkampf gerüstet. Es sei ihm bewusst, dass für die Wahl seine "ganze Kraft gefordert" sei, sagte der CDU-Politiker bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Unfall. Er wirkte körperlich fit, aber schmal. Er berichtete, dass besonders in den letzten zwei bis drei Wochen seine Heilung große Fortschritte gemacht habe.

Der schwere Skiunfall am Neujahrstag, bei dem seine 41-jährige Unfallgegnerin Beata Christandl ums Leben kam, und die Zeit danach hätten ihn natürlich geprägt, sagte der CDU-Politiker. Er habe "sehr darüber nachgedacht" und habe auch die Verantwortung übernommen. Das Ereignis werde ihn noch weiter begleiten. Zu Kritik an seinem Interview in der "Bild"-Zeitung bei gleichzeitigem Fernbleiben vom CDU-Parteitag am vergangenen Wochenende sagte Althaus, er habe ausreichend mit seinen Parteigenossen kommuniziert und werde das auch weiterhin tun. "Ich freue mich jetzt, wieder in Thüringen zu sein, dann können wie sicher wieder die ein oder andere Unstimmigkeit vorbeischieben", sagte er.

Althaus behandelnder Arzt hatte am Dienstag angekündigt, dass der CDU-Politiker noch in dieser Woche in Thüringen mit der ambulanten Rehabilitation beginnen werde, die aller Voraussicht nach bis in den Frühsommer dauern werde. Das Ende der stationären Behandlungsphase sei aber nicht gleichbedeutend mit einer sofortigen Wiederaufnahme seiner politischen Tätigkeit. Althaus' Analysefähigkeit sei "klar und präzise" und er könne wieder anspruchsvolle Tätigkeiten ausführen, aber seine Belastbarkeitsdauer sei noch nicht ausreichend, um in den kommenden Wochen wieder voll politisch tätig werden zu können.

Am Wochenende war Althaus in Abwesenheit zum Spitzenkandidaten der thüringischen CDU für die Landtagswahl am 30. August gewählt worden. Seine jüngsten Interviews zu seinem Skiunfall vom Neujahrstag hatten thüringische Oppositionspolitiker als Inszenierung kritisiert. (APA/AP/dpa)