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Avigdor Lieberman wird Korruption, Betrug, Geldwäsche und Untreue vorgeworfen.

Foto: AP/Armangue

Jerusalem - Der israelische Rechtsaußen-Politiker und mögliche neue Außenminister des Landes, Avigdor Lieberman, soll offenbar in den nächsten Tagen wegen Korruptionsvorwürfen von der Polizei verhört werden. Ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft habe bei einer Anhörung vor dem Obersten Gericht ausgesagt, Lieberman würde ungeachtet der Ermittlungen gegen ihn weiter "das Recht brechen", berichtete der israelische Militärrundfunk am Montag.

Der Chef der Partei "Yisrael Beitenu" (Unser Haus Israel) solle deshalb in den kommenden Tagen verhört werden. Das Gericht war auf Antrag Liebermans zusammengekommen, der gegen die "Belästigung" durch Polizei und Justiz protestiert hatte.

Geldwäsche

Lieberman wird Korruption, Betrug, Geldwäsche und Untreue vorgeworfen. Er soll große Summen Geldes aus dem Ausland für seine Wahlkämpfe erhalten haben, die über fiktive Gesellschaften auf verschiedene Konten flossen. Die Polizei hatte Lieberman dem Bericht zufolge bisher wegen der Koalitionsverhandlungen nach den Wahlen am 10. Februar nicht vorgeladen.

Der designierte israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte sich nach Angaben seiner Likud-Partei vom Montag mit "Unser Haus Israel" auf eine Koalition geeinigt, in der Lieberman Außenminister werden soll. Die Lieberman-Partei soll außerdem die Ressorts Innere Sicherheit, Infrastruktur, Tourismus und Integration von Einwanderern erhalten. Da die beiden Parteien aber gemeinsam noch keine Mehrheit im Parlament haben, müssen weitere Unterstützer in die Koalition geholt werden. (APA)