Lada Samara 1.5i

Billiger geht's nicht. Für 7.267 Euro gibt's frostige Technik zum heißen Preis. Der Samara holt sich seine 74 PS aus einem archaischen 1,5-Liter-Vierzylinder, dem ein Bosch-Einspritzsystem das nötige Taktgefühl aufzwingen darf. In 13 Sekunden ist der Sprint auf 100 km/h erledigt. Im Drittel-Mix nimmt der kantige Russe 7,2 Liter. Für Freunde von Autos mit dem Charme einer kaukasischen Satellitenstadt ist der Samara sicher eine Überlegung wert. Schließlich steht er für mehr oder weniger liebevolle Handarbeit, die sich um Zentralverriegelung, Fensterheber, Metalliclack, Alu-Patscherl und ... Zeituhr erweitern lässt. ABS, Airbags? Fehlanzeige. Dafür zitieren wir, nicht bar jedweder Sentimentalität, aus dem Lada-Beipacktext: "Das neue Armaturenbrett gibt dem Innenraum westliches Flair".

foto: werk/symbolfoto

Daewoo Matiz S

Ein Großer (3,50 m) unter den Kleinen. Der fünftürige Koreaner geht mit seiner Silhouette in Richtung Kompakt-Van und verfügt so über ein passables Platzangebot, aber nur leidlich bequeme Sitze. Das schnuckelige 0,8-Liter-Dreizylindermotörchen braucht einige Zeit, um in Schwung zu kommen (0 bis 100 km/h in 17 Sek.), bringt es aber mit seinen 51 PS immerhin auf 144 km/h. Das Geräuschniveau bleibt erträglich, unaufgeregtes Fahren mit Sicherheitsreserven garantiert das straff abgestimmte Fahrwerk. Weitere Pluspunkte sind niedrige Unterhaltskosten, günstiger Verbrauch und ein sehr kleiner Preis: 8.000 Euro.

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Fiat Seicento S

Mit 8.100 Euro ist der schicke Italiener einer der Billigsten seiner Klasse. Der günstige Einstiegspreis ist jedoch in Sachen Ausstattung einer rigorosen Sparpolitik geschuldet. So sind ABS, elektrische Fensterheber oder Servolenkung auf die Liste der Extras verbannt worden. Dafür glänzt der Seicento mit einem elastischen 1,1-Liter-Vierzylinder. Der Spurt von 0 auf 100 km/h ist in 14,5 Sekunden erledigt, bei 150 km/h ist Schluss mit Vortrieb. Innen gibt sich der Italiener spartanisch: Tristes Plastik, viel Blech, wenig Chic. Auch in puncto Raumökonomie fällt der Seicento gegenüber den Mitbewerbern ab. Was sich auf den Vordersitzen noch als kuscheliges Zusammenrücken interpretieren lässt, wird auf der Rückbank ein Ringen um jeden Millimeter.

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Daihatsu Cuore Top

Der Winz-Japaner lässt sich als Zweitürer in keiner Ausstattungs-Linie (Pur, Plus, Sport, Top) auf über 10.000 Euro trimmen. Im High-End-Finish "Top" wird der Cuore selbst für urbane Saab- und Volvo-Ökos zum schlechten Gewissen auf vier Rädern. ABS, Doppel- und Seitenairbags, Servo, Wegfahrsperre, etcetcetc. ... und das alles auf 3,4 Metern Länge. Natürlich: andere Liga. Und selbstverständlich: die Familie, das Bike, der Golden Retriever. Aber nur zur Erinnerung: Noch vor ein paar Jahren war in dieser Klasse ein Scheibenwischer mit Intervall-Schaltung ein zu Freudentränen rührendes Luxus-Gimmick. Im Großstadt-Gewühl ist der Cuore Top top. Sein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 55 PS mag zwar ein bisserl plärren, nimmt aber im Drittel-Mix spartanische 5,1 Liter. Für 9.690 Euro (der billigste Cuore kostet 7.690 Euro) müssen eine teigige Schaltung, eine dunkelschwarze Plastik-Landschaft und zu kurze Sitze in Kauf genommen werden.

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Renault Twingo Authentique

Das Gesicht in der Menge. Für freundliche 9.599 Euro kann man sich jetzt schon einen potenziellen Klassiker anlachen. Seit 1993 wird der Twingo nahezu unverändert gebaut. Er hat sich das Vertrauen der Käufer erkämpft, Lohn ist Reife ohne graue Schläfen. Noch immer trägt das klare, luftige Konzept des Twingo. Der spritzige 58-PS-Murl ist ein Veteran und gönnt sich im Durchschnitt 7,5 Liter Sprit. Im Gegensatz zum opulenten Benzin-Verbrauch sind die Crash-Test-Werte eher dürftig. Dafür punktet der Winzling im Kapitel Platz & Nutz: Verschiebbare Rückbank, große Ablagen, zum Zweier-Bett umlegbare Sitze. Das Fahrwerk ist narrensicher, die (servolose) Lenkung passabel, der monströse Parallelogramm-Scheibenwischer noch immer eine Schau. In der Sektion Hardcore sind Doppel-Airbag vorne und höhenverstellbare Gurte an Bord. ABS nicht. Dafür muss die 10.000-Euro-Grenze genommen werden.

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Suzuki Alto 1,1 GL

In derselben Liga wie der Daihatsu Cuore ist japanische Altstar Suzuki Alto unterwegs. Ähnlich wie den Twingo gibt es ihn eigentlich schon ewig. Im vergangenen Frühjahr wurde der Kleine von Grund auf renoviert. Das Ergebnis ist eine 63 PS starke Spaß-Spritze zum Okkasions-Preis von 8.900 Euro. Das 800-kg-Leichtgewicht begnügt sich im Durchschnitt mit 6,6 Litern Super. Zentralverriegelung, Servolenkung, elektrische Fensterheber, Fahrer- und Beifahrer-Airbag sind an Bord. ABS kostet extra. Der Suzuki Alto ist ein Wolf im Schafspelz: Die 0 auf 100 nimmt er in flotten 13,1 Sekunden, ein Top-Speed von 155 km/h nimmt die letzte Angst vor der Autobahn.

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Peugeot 106 ZEN 1,1

Überraschung in der Unter-10.000-Euro-Liga: Hier hätte man den kleinsten Peugeot eigentlich nicht erwartet. Der Franzose wirkt dank seines schlüssigen Designs deutlich erwachsener, als seine Billig-Kollegen. Der positive Eindruck setzt sich im Innenraum fort. Solides Interieur, gutes Platzangebot, bequeme Sitze, saubere Verarbeitung. Der 1,1-Liter-Vierzylinder mit 60 PS beschleunigt den 106 in 15,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 164 km/h Höchstgeschwindigkeit klopfen bereits an der Mittelklasse an. Das ausgewogene Fahrwerk und die gefühlvolle Lenkung runden das Bild ab. Einziger Wermutstropfen: ABS ist nicht Serie. Der Peugeot 106 ZEN ist für 9.450 Euro wohlfeil.

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Smart City Coupé pure

Cool, hip, schick ... und doch nur ein halbes Auto. Der König der Parklücke (Kürze: 2,50 Meter) ist zweifelsohne der Modernste seiner Klasse. Doch im Vergleich mit "ausgewachsenen" Mitbewerbern weist der Zweisitzer erhebliche Defizite auf. Innen- und Kofferraum sind winzig, der putzige Dreizylindermotor reicht mit seinen 50 PS bestenfalls zum Mitschwimmen im Verkehrsgewühl. Bei 135 km/h wird der Stadtfloh elektronisch abgeriegelt, der Spurt von 0 auf 100 km/h ist erst in 18,3 Sekunden erledigt. In puncto Sicherheit ist der Smart top. Seit der Überarbeitung des noch immer etwas rumpeligen Fahrwerks werkt auch der Fahrstabilisator ESP unter den Plastik-Panels. ABS und Fullsize-Airbags sind Serie. So wird der Smart in Verbindung mit seiner Sicherheits-Zelle zum Crash-Test-Primus. Der relativ hohe Einstiegspreis von 9.490 Euro ist vor diesem Hintergrund gerechtfertigt. Der hohe Wiederverkaufswert dürfte schließlich die letzten Bedenken zerstreuen.

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Hyundai Getz 1,1 Flair

Der Koreaner fährt mit 9.900 Euro Einstiegspreis und exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis vor. Dabei ist er nicht einmal der billigste Hyundai: Der Atos 1,0 Flair macht es bereits um 8.990 Euro, doch der eine Nummer größere Getz rittert bei Vergleichs-Tests in schöner Regelmäßigkeit mit Kalibern wie dem VW Lupo um den Sieg. Das kommt nicht von ungefähr: Die Qualität stimmt, das Design ist unverspielt solide, die Basis-Ausstattung sensationell. Wir reden hier von Doppel-Airbag, ABS, EBD, Zentralverriegelung, E-Fensterhebern, Wegfahrsperre, Servo, ... Sein 62-PS-Motor (0 auf 100 km/h: 15,7 Sek.) ist ein braver Gesell, der Durchschnittsverbrauch mit 7,2 Litern gerade noch passabel. Und: Bei umgelegter Rückbank harrt ein Kubikmeter Raum der Nutzung.

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Lada 110 1,5i 16V

Frivol viel Auto für wenig Geld und dennoch in "splendid isolation". Auto-Russland hat für knackige 9.586 Euro eine ausgewachsene Limousine in den Schauräumen. Opulente 90 PS, 7,4 Liter Durchschnitts-Verbrauch, Zentralverriegelung, E-Fensterheber, Wegfahrsperre und höhenverstellbares Lenkrad sind Fakt, Airbag und Leichtmetall-Felgen Option. Das klingt schön und ist es auch, solange es beim flüchtigen Blick auf Wagen und Leistungs-Daten bleibt. Bei genauerer Betrachtung ist der 110 ein nicht ganz friktionsfreier Genosse. Das Fahrwerk ist malad, das Gestühl ohne Kontur, die Lenkung lausig, das Zwei-Schlüssel-System antik, das Plastik einfach nur Plastik. Andererseits ist der Lada 110 ein ehrliches Auto. Man spürt und hört die Logik ineinandergreifender Riemen und Räder. Das ist zwar sophistisch. Aber irgendwie prickelnd, direkt und nachgerade charmant. Österreich grüßt Togliattigrad. Danke. (kommunikaze)

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