Der Netzwerkausrüster Cisco steigt in den Server- Markt ein und will die Konkurrenz mit einem Rundum-Angebot aus einer Hand angreifen. Mit Ciscos "Unified Computing System" sollen zum Beispiel Betreiber von Rechenzentren Server, Netzwerk-Infrastruktur und Speicher-Zugang sowie Virtualisierungs-Software bekommen, mit der die Kapazitäten besser genutzt werden können, teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit dringt Cisco in das angestammte Geschäft bisheriger Partner-Unternehmen wie Hewlett- Packard und IBM vor.

Einfacher

Für den Vorstoß verbündet sich Cisco mit einer Reihe von Partnern, darunter sind der weltgrößte Chiphersteller Intel, der Windows-Riese Microsoft sowie der Unternehmenssoftware-Spezialist Oracle. Bob Beauchamp, der Chef des IT-Dienstleisters BMC, der die Cisco-Server mit spezieller Verwaltungs-Software bestückt, wagte im "Wall Street Journal" die Vorhersage, das neue System könne Rechenzentren den gleichen Wandel bringen, wie Apples iPod-Player und iTunes-Internetshop für den Musik-Markt. Er erwarte, dass die Cisco- Lösung den Umgang mit Servern "unglaublich vereinfacht".

Neue Märkte

Cisco, der weltweit größte Spezialist für Netzwerk-Infrastruktur, hatte zuletzt einen massiven Einbruch bei Umsatz und Gewinn verbucht und mit einer deutlich zurückhaltenden Prognose die Analysten überrascht. Das Problem ist, dass die Cisco-Kunden in der Wirtschaftskrise Investitionen aufschieben und auch das Internet- Geschäft langsamer wächst als in den vergangenen Jahren. Unter der Marke Linksys vertreibt das Unternehmen bereits seit kurzem unter anderem kleine, kompakte Medien-Server für den Verbrauchermarkt. (APA/dpa)